Zu Beginn verneigt sich der Berliner und küsst den Boden des Theater am Aegi, ganz der Papst. Er freut sich so sehr, dass er am liebsten alle in den Arm nehmen möchte. Da er das nicht kann, delegiert er die Aufgabe an einen Zuschauer. Der darf nun jeden in den Arm nehmen und Kurt Krömer achtet darauf, dass er nicht aufhört.
Gelber Sack oder Gelbe Tonne – Ein Teufelskreis.
Wir sind alle gleich, Berlin und Hannover, einig und vereint als Sacksammelgebiet. Kurt Krömer will für sein Haus in Berlin eine Gelbe Tonne, darf diese aber nicht haben, da er in einem Sacksammelgebiet wohnt. Nur die Braunschweiger, die dürfen Tonnen haben. Ferner hat er das Haus in Berlin nicht gekauft um da zu wohnen, sondern um Stress mit den Nachbarn zu bekommen. Die sind aber alle so ausgeglichen, dass es sie noch nicht einmal stört, wenn er morgens seinen Hund dort Gassi machen lässt, „Ist ja jut für den Rasen…“. Selbst als er ihm 6 Wochen die Zeitung klaut, beschwert der Nachbar sich nicht, er kündigt nur das Abo. „Was ist mit dem ESC?“ ruft ein Zuschauer, „Du wolltest doch für Deutschland antreten…“, „Für Deutschland? – Du nimmst nachher die rechte Tür“ entgegnet Kurt Krömer. Das Publikum kommt kaum aus dem Lachen heraus.
Das Eis ist gebrochen.
Jetzt ist Kurt schon warm genug, „Man iss dat mollig hier.“ Er entblößt seinen Bauch, er hat eine Krawatten-Allergie. Ein Igitt Aufschrei geht durch die Menge und Herr Krömer verreibt sein Hemd unter den Achseln.
Kurt Krömer hat seine Hausaufgaben gemacht, alle Hannoveraner bekommen ihr Fett weg. Gerhard Schröder, Christian Wulf, Carsten Maschmeier, Veronika Ferres und Sigmar Gabriel werden mit entsprechenden Kommentaren belegt. Auf Kurts Frage hin, ob auch Schwangere anwesend sind, schreien ein paar Frauen auf. Er ist erschrocken… „geht doch mal für fünf Minuten raus“ und zündet sich eine Menthol Zigarette an. Auf die Frage, ob Kinder anwesend seien, schreit Sina auf. Die 16-jährige ist mit ihrem Vater hier. Sie erzählt auf Nachfrage von Kurt Krömer über ihre Ausbildung und das sie ihn über die runtergeladenen Videos des Vaters kennt. Kurt, der grade die Wasserflasche angesetzt hat, prustet auf, verschluckt sich fast und spuckt. Nun ist auch die erste Reihe nass. YouTube ist für Kurt Krömer nun auch ein Thema, er will einen eigenen YouTube Channel auflegen. – Schminktipps für Frauen –
Kurt lacht gern über die Situation und sich selbst.
Die angekündigte Pause wird ihm nicht so ganz abgenommen, er kommentiert es mit „Plätscherkacke der Applaus“. Dabei muss der Comedy Profi über sich selbst lachen. „Geiler Typ“ ruft es aus dem Publikum und er entgegnet „Wenn ich sauer bin, muss ich immer lachen“. Auch nach der Pause ist sein Hemd immer noch offen und der Bauch quillt hervor. Starbucks wird nun in Angriff genommen. Laut Kurt Krömer sind es die Zerstörer der Kaffee Kultur. „Kaffee, Filter drauf, heiß Wasser drauf, fertig“, „nichts mit laktosefreier Milch oder Sojamilch“. Weitere kurz angeschnittene Themen finden Beifall: „Politiker sollten weniger Geld bekommen und in Bayern sollte das Wahlrecht verschärft werden“. „Rauskommen und alle Anpissen, fertig“. Vor 20 Jahren war er mit seinem Open Stage Programm unterwegs. In der Schein-Bar in Berlin war immer nach 4 Minuten Schluss. Bodo Wattke und Bodo Krämer waren vor 12 Zuschauern mit ihm unterwegs. Soviel zum Ausflug in die Vergangenheit. „Hannover, ist da heute nicht auch noch was anderes? AFD – Intelligenz wie 100 Hektar Mischwald… So auch fertig“.
Dann noch eine Geschichte von der Penny Markt Kasse, bei der eine Oma ihre 1,93 Euro passend hat und anfängt vorzuzählen. 1,90 €, 1,91 €, 1,92 € – ah passt doch nicht oder von Omas die Enten Weißbrot füttern und damit jeden See zum Umkippen bringen. Nur Flughafen Berlin darf keiner erwähnen, ansonsten nimmt er keinen Blatt vor den Mund. Noch eine Menthol Zigarette. „Bildungsauftrag und das Braunschweig Hannover Hass Problem ist auch geklärt.“, „3 Autogrammwünsche nur? Tolles Publikum!“
Schneckenwitz? Gibt es keinen Schneckenwitz? Doch und er funktioniert.
„Goodbye my love Goodbye“ heißt es um 21.50 Uhr
Ok, die Zugabe kommt. „Das Mikrofon liegt schon in der Garderobe, aber ich kann auch laut sprechen“ sagt Kurt Krömer und tut so, als wenn es wirklich spontan wäre. Der Zugaben Gag sind die 2 Mikrofone an der Seite, eins macht eine Mickymaus Stimme und eins macht die tiefe böse Stimme. Im Zwiegespräch lässt er noch einmal den ganzen Abend Revue passieren. „Hat das Böse grade gelacht?“ fragt die Mickymaus Stimme. Kurt Krömer ist bei einem Satz selbst ins lachen gekommen und baut sich sogleich den Abschlussgag. „Ja“ sagt die tiefe dunkele Stimme und er bekommt sich fast nicht wieder ein.
Zart beseidet sollte keiner sein, der die Show besucht, aber dennoch ist das Theater am Aegi quasi ausverkauft und die Fans kommen immer wieder gern und lachen sich schlapp.
