RockHarz Festival 2018 – der Donnerstag

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Rockharz auf musikmag.de: 2016 Mittwoch / Donnerstag / Freitag / Samstag / 2015

Der zweite Tag startet mit Viking Metal aus Island: Skálmöld sind wieder da, vor drei Jahren hatten sie schon einmal den Harz zum Beben gebracht. Zur Begrüßung stimmte das Publikum das isländische „Huh!“ an und zu „Kvaðning“ beginnt der Tag mit dem ersten stilechten Moshpit. So gehört sich das! Zum Ende ihres Auftritts erklärte Sänger Björgvin, warum die Band so ungewöhnlich früh spielen „musste“: Die Heimreise nach Island steht an, Schlagzeuger Jón Geir heiratet. Herzlichen Glückwunsch!

Dann eroberten die Grailknights die Bühne, rechtmäßige Besitzer des heiligen Grals und verstrickt in einen ewigen Kampf mit Dr. Skull. Die Superheldenanzüge fehlten natürlich genauso wenig wie die motivierende Begrüßung: „Ihr seht sehr muskulös aus!“. Zur Feier des 25. Rockharz durfte die  Menge auf den Schlachtruf „Grailknights Battlechoir!“ statt mit „Yes Sire!“ mit einem leidenschaftlichen Hirschgebrüll antworten. Um in Schwung zu kommen gab es noch ein bisschen Grail-Aerobic und dazu noch „Pumping Iron Power“ ,„Lazor Raptor 3D“ und ein „Superheldenmedley“. Als ob da noch jemand still stehen könnte.

Etwas ruhiger ging es weiter mit den Herren von Letzte Instanz. Die haben ebenfalls etwas zu feiern, nämlich ihr 20jähriges Bestehen. Die Setlist war ein sehr gelungenes Best-of der bisherigen Alben, es war für jeden etwas dabei. Eher tanzbare Nummern wie „Disco d’amour“ oder Gänsehautgaranten wie „Wir sind allein“ schickten die Zuschauer auf eine kleine Gefühlsachterbahn.

Equlibrium hatten zum wieder-wach-werden gleich mal ein paar Feuerfontänen mitgebracht und die gute Laune ausgepackt. Los ging es mit „Pray“ und zu „Verbrannte Erde“ wurde sich auf Geheiß von Sänger Robse zu einer Wall of  Death in zwei Lager geteilt. Wer die Band schon einmal live erlebt hat weiß, sie sind immer ein Garant für gute Stimmung und auch heute wurden die Fans nicht enttäuscht. Im Set fanden sich viele Songs vom Sagas Album, was wohl am 20 jährigen Jubiläum der Scheibe liegen dürfte.

Als nächstes gaben sich Sodom die Ehre. Tom Angelripper hat ja bekanntlich sein Line Up komplett ausgewechselt und um einen zweiten Gitarristen aufgestockt. An der Gitarre feierte Frank Blackfire nach 30 Jahre sein Comeback und so verwundert es nicht, dass die Herren größtenteils Lieder aus alten Tagen spielten. Der Sound war gut und die Crowd hat´s gefeiert. Jetzt bleibt abzuwarten, was dieses Gespann an neuen Songs zu Stande bringt.

Im Gegensatz zu Sodom haben Amorphis ihren Auftritt genutzt um ihr neues Album „Queen of Time“ zu promoten, und auch vom Vorgänger „Under The Red Cloud“ fanden einige Songs auf die Setlist. Das wird die alteingesessenen Fans nicht so gefreut haben, der gesamten Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Immerhin ein Song der hochgelobten „Tale from A Thousand Lakes“ hat es dann doch ins Programm geschafft, sozusagen als Versöhnungsangebot an die Veteranen im Publikum.

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Auch Schandmaul zelebrieren ihr 20jähriges Jubiläum und spielten ihr allererstes Lied „Teufelsweib“. Dies wurde genauso textsicher mitgesungen wie „Walpurgisnacht“ und „Der Teufel…“, jedes Lied zwang geradezu zum Tanzen und eine dichte Staubwolke bildete sich vor der Bühne. Ein politisches Statement wurde durch „Bunt und nicht braun“ auch noch gesetzt, da fehlte eigentlich nur noch eine Ballade. Dies fiel wohl auch Sänger Thomas Lindner auf, statt der üblichen Spielchen fragte er einfach, ob Interesse an einer Zugabe bestünde und beendete den Auftritt mit „Dein Anblick“.

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Nicht ganz so romantisch ging es weiter, Headliner Powerwolf luden ein, die Metal Mass zu feiern. Wie erwartet brachten sie ein eindrucksvolles Bühnenbild mit; Grabsteine und kleine Podeste, sowie Feuerschalen und -fontänen und dreifacher Backdrop-Wechsel rundeten das Ganze ab. Mehr ist eben mehr! Auch die Setlist ließ es an nichts mangeln, der Einsteiger „Blessed And Possessed“, sowie „Resurrecion By Erection“, „Werwolves of Armenia“ und „We drink your Blood“ ließen keine Wünsche offen. Zwei kleine Appetithappen vom neuen Album „The Sacrament of Sin“ gab es auch, die Deutschlandpremiere von „Demons Are A Girl’s Best Friend“ und „Fire And Forgive“. Das gesamte Infield feierte lautstark Europas größte Metal Messe und wurde nach Gesangstraining und bestandener Lautstärkeprüfung mit dem Segen „Lupus Dei“ lammfromm entlassen.

Doch halt! Noch war nicht die Zeit, verschwitzt und platt ins Zelt zu kriechen.

Der After Headliner Late Night Slot kündigte sich an:
Wir sind eure Lieblingspiratenband aus dem karibischen Osnabrück!“. Na, wer könnte das sein…?
Zum zweiten Mal in Folge veranstalteten „Mr. Hurley und die Pulveraffen“ eine maritime Party mitten im Harz, dieses Mal mit weiblicher Unterstützung am Bass. Die letzten Kraftreserven wurden mobilisiert und das Holz..äh.. Tanzbein noch einmal kräftig geschwungen. Eine Wahl hatte man auch nicht wirklich bei dieser grandiosen Setlist: „Schlechtes Vorbild“, „Achtung, Fertig, Prost“, „Mit’n Schwert“, „Schrumpfkopf im Rumtopf“ und ein kleines Folk Medley (ja, „Final Countdown“ und „Barbie Girl“ gehören dazu!) hielten trotz der späten Stunde niemanden mehr in der Kältestarre gefangen.

Natürlich kann ein Pulveraffen-Konzert nicht ohne  „Blau wie das Meer“ enden, und so wurde mit dieser Zugabe der zweite Abend des Festivals zufriedenstellend abgeschlossen und die Party konnte auf dem Campground weitergehen.

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Lineup und Bandfotos:

MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN
POWERWOLF
SCHANDMAUL
AMORPHIS
SODOM
EQUILIBRIUM
PRIMAL FEAR
LETZTE INSTANZ
GOD DETHRONED
GRAILKNIGHTS
DIABLO BLVD.
SKALMÖLD
NOTHGARD
CELLAR DARLING
BLIND CHANNEL

(VD)