Es steht ganz außer Frage, die Band um Sänger Michael Rhein, der ja bekanntlich seine Wurzeln im Eichsfeld oder genauer in Leinefelde hat, gehört seit vielen Jahren zu den extrem erfolgreichsten und bekanntesten Vertretern in Sachen Mittelalterrock. In fast 3 aufregenden Dekaden sind IN EXTREMO zu einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Formationen zusammen gewachsen, die mit ihrem markanten Sound die gesamte europäische Musiklandschaft geprägt, aufgemischt und bis heute Millionen von Hörern begeistert hat.
Dabei haben sie die Toten geweckt. Wurden verehrt und angespien. Sind als Sünder ohne Zügel mit ihrem Rasend Herz in den Sängerkrieg gezogen. Und sie folgten nach dem Kunstraub ihrem Kompass zur Sonne. Seit fast 30 Jahren fasziniert die Band besonders live auf ihren Konzerten und auf diversen Festivals mit mitreißender Energie und das in lautstarker und kraftvoller Vollendung mit vielen Feuer und Pyroeffekten. Aber es ist vor allem die ganz besondere ureigene Mischung, die IN EXTREMO ausmachen: Die Verbindung zwischen historischen Einflüssen ihrem gewaltig krachendem Sound der Metal-Gitarren, den mittelalterlichen Instrumenten und Dudelsäcken, erzeugt die Band immer wieder Vollgas, aber auch Gänsehautmomente verpackt in sowohl folkloristischem als auch modernem Sound, die die IN EXTREMO Songs zu Mitsing-Feier-Rock Hymnen werden lassen. So entsteht immer wieder eine ganz eigene Atmosphäre, ein Gefühl, eine Verbindung, die die Band so einzigartig wie erfolgreich macht.
Grund genug also für Michael Rhein und seine Mitstreiter Sebastian „Van Lange“ Lange, Kay „Die Lutter“ Lutter, André „Dr. Pymonte“ Strugala, Marco „Flex Der Biegsame“ Zorzytzky und Florian „Specki T.D.“ Speckardt 2024 mit einem neuen Album aufzuwarten, das es nicht nur musikalisch, sondern auch textlich in sich hat. Da krachen die Gitarren und wummern die Bässe und das Schlagzeug, dass es nur so eine Freude ist, das Ganze geschickt eingerahmt im fetten Mittelaltersound der Dudelsäcke und co. um daraus wunderbar mitreißende Songs entstehen zu lassen. So bietet die Band neben Feiersongs wie dem Titelstück „Wolkenschieber“ „Weck die Toten“ auch ruhige Momente wie in „Feine Seele“.
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Aber auch an ernste Themen wagen sich Rhein und Co. mit „Katzengold“, indem sie einen beherzten Mittelfingergruß an alle Unsympathen versenden und ihren aufgestauten Frust über all jene heraus prügeln, die nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können. Oder wollen. Laut Kay Lutter einer der politischen Songs, die die Band je geschrieben hat. „Eigentlich hatten wir beschlossen, uns in den Songs nie politisch zu äußern. Seit `Quid Pro Quo` hat sich dies geändert. Wenn man sich heute die explosive Stimmung in der Welt anschaut, kann man nur den Kopf darüber schütteln, wie gewisse Dinge in einem Land mit unserer dunklen Vergangenheit schon wieder passieren können und sich die Geschichte direkt vor unseren Augen wiederholt. Statt aus den Fehlern zu lernen, begehen wir sie zum zweiten Mal“.
So wird beim Hören des Songs klar, dass dieser ganz eindeutig gegen alle Hetzer, Spalter, Verschwörungsanhänger, Populisten und sonstige homophoben Idioten gerichtet ist, genau wie beim Bonustrack „Schweine“ auch, dessen Text das genaue Zuhören lohnt. Unterstützt wird die Band auf dem neuen Album übrigens musikalisch und stimmlich von einer ausgewählten hochkarätigen Scharr an Gastmusikern wie Henry M. Rauhbein (von Rauhbein), Bjoern Both (SANTIANO), Oliver Satyr (Faun), Joey und Jimmy Kelly und nicht zu vergessen Altmeister Joachim Witt. Produziert wurde das Ganze vom eingespielten Producer-Team Vincent Sorg (Die Toten Hosen, Kreator, Fury In The Slaughterhouse) und Jörg Umbreit (Extrabreit, Slime, Fiddler`s Green) die am Feinschliff der insgesamt 12 neuen Tracks gearbeitet haben, um ihnen den nötigen „Schmuck ans Nachthemd“ zu hängen, wie es die Band augenzwinkernd ihre exzessive Detailverliebtheit beschreibt.
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IN EXTREMO – Wer kann segeln ohne Wind feat. Johan Hegg/Amon Amarth (Official Lyric Video)
Fazit: IN EXTREMO ziehen auch nach 29 Jahren im harten Musikgeschäft gekonnt und hörenswert wieder alle Register ihres Könnens, um die Messlatte im Mittelalterrock hoch anzulegen. Dabei überzeugen sie sowohl bei lauten krachenden, als auch mit leisen, nachdenklichen und hymnischen und vor allem immer melodisch eingängigen Momenten auf ihrer neuen Scheibe.
Text + Live Fotos Monika + Stefan Peter
Foto: CD-Cover Vertigo/ Universal Music
Bandfoto: Robert Eikelpoth
Wolkenschieber – Tour Winter 24 Gäste: Korpiklaani und Rauhbein
15.11.24 Saarbrücken – Garage
16.11.24 CH-Pratteln – Z 7
22.11.24 Rostock – Moya
23.11.24 Dortmund – Winterlights Festival
29.11.24 Berlin – Columbiahalle
30.11.24 Bremen – Pier 2
06.12.24 Nürnberg – KIA Metropol Arena
07.12.24 A-Wien – Gasometer
12.12.24 Bielefeld – Lokschuppen
13.12.24 Hannover – Swiss Life Hall
14.12.24 Dresden – Alter Schlachthof
20.12.24 Leipzig – Haus Auensee
21.12.24 Stuttgart – Porsche Arena
27.12.24 München – Zenith
28.12.24 Wiesbaden – Kulturzentrum Schlachthof
29.12.24 Erfurt – Messehalle
30.12.24 Köln – Palladium