Santiano

Der Mega Shanty Chor bringt düstere Klänge in die Wohnzimmer der Schlagerfans. Santiano rocken die mit 4000 Zuschauern ausverkaufte SwissLife Hall.

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Rungholt, Odin, Walhallaer und die Wikinger sind in Hannover eingelaufen um 2,5 Stunden Seefahrergeschichten zu erzählen. Der dunkelblaue Vorhang fällt erst nach ausgedehntem Intro und die Flut bricht los. Mit Knalleffekt und fulminanter Lichtshow werden die Zuschauer wachgeküsst.

Joho, ne Buddel voll Rum!

Die Fans sind wach und auch etwas verschreckt, einige der Fans kennen die Band vom Vorprogramm eingefleischter Schlagerstars, andere vom Wacken Open Air. Genau das ist die Mischung, die diese Band so außergewöhnlich macht. Von Shanty über Schlager bis hin zum Düsterrock oder Irish Folk, jeder wird auf die Reise mitgenommen. Einigen Zuschauern  ist es vielleicht zu viel „Knalleffekt“ oder „Pyro“, anderen Fans kann es nie genug davon geben.

Langschiff voraus!

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Der Bühnenaufbau beinhaltet ein Wikinger – Langschiff welches mehrstöckig viel Platz für die Schleswig-Holsteiner bietet. Oben angefangen stehen links die Kesselpauken, rechts das Keyboard. Eine Ebene tiefer das Schlagzeug und Mikros für den Bewegungsdrang der Musiker und unten stehen die Helden selbst in einer breiten Front am Bühnenrand. Im Hintergrund laufen Videoprojektionen, die auf die Songs abgestimmte Stimmungen produzieren. Für die Fans, die an den Seiten sitzen, prangen noch 2 große Videoleinwände am äußeren oberen Ende der Bühne. Komplett durchgestylt sind die Musiker und auch deren Instrumente: der Bass mit Ankerapplikation oder das Akkordeon mit Totenköpfen.

Ein Erfolgsalbum nach dem nächsten!

War Santianos Debüt „bis ans Ende der Welt“ (5X Platin) schon ein beachtlicher Erfolg, so ist die aktuelle Scheibe „von Liebe, Tod und Freiheit“ (1X Platin) bei den Fans mindestens genauso hoch im Kurs Nord Nord Ost. Dabei bedienen sie nicht nur Norddeutschland, auch Oberbayern oder Wien stehen auf der Tour an. Politisch korrekt sind sie heute, Kapitän Björn Both bekommt viel Applaus für eine kurze Rede gegen Extremismus und positioniert damit das Santiano Schiff. „Bis in alle Ewigkeit (Walhalla)“ ein Hooters Cover (All you Zombies) mit neuem Text kommt dem Genre Schlager sehr nah, ist aber deutlich düsterer und spielt auf die alten Zeiten der Wikinger an. Dazu sei angemerkt, dass die SwissLife Hall voll bestuhlt ist. Aufstehen bei „Frei wie der Wind“ und über „St. Malo“, stehenbleiben bis „Whiskey in the Jar“. Ansonsten geht es für das Publikum häufig auf und nieder wie die Wellen der Nord- oder Ostsee.

Wer nicht mitmacht, ist selber schuld.

DSC_0407DSC_0425Axel Stosberg ist überall auf der Bühne zu finden, mal verprügelt er die Kesselpauken oben links, mal steht er am Mikro und Singt oder rennt mit dem Schellenring von Bühnenkante zur Bühnenkante. Er wird von vielen weiblichen Augen auf Schritt und Tritt verfolgt. Der Struwwelpeter der Band ist der Friese Hans-Timm Hinrichsen. Zum Akustikset spricht er das Publikum auf Platt an und fragt, ob er auf Plattdeutsch den Song „Fresenhof“ spielen darf. Diese Frage wird lautstark bejubelt. Peter David Sage, der über 60 Jährige, ist für den Irish Folk der Santianos zuständig. Die Geige immer im Anschlag haltend und mit der tiefsten und rauchigsten Stimme der Band raunt er zum Beispiel bei „Scarborogh Fair“ ins Mikrofon. Viele verschiedene Charaktere verkörpern die Best Ager auf der Bühne. Alle ausgestattet mit sehr speziellen Eigenschaften, in der Musik wie im Aussehen. Alle zusammen mit Bart oder Bärtchen. Alles sehr gute Musiker. Sie pflegen ihr gutes Seemannsgarn.

Die Pyro knallt mehr als einmal!

Abgesehen von der eh schon guten Live Performance und überragender Beleuchtungstechnik gesellt sich auch eine ausgeprägte Feuer- und Knalleffekt Show zum Programm. Abgestimmt auf die Songs knallen kleine Fontänen hoch, schwappt dicker Nebel von der Bühne, gehen Stichflammen hoch, brennen Feuerschalen und Gräben oder die Bühne wird in einen Feuervorhang gehüllt. Dazu kommt noch ein Konfettieinschuss. Damit braucht sich die Band nicht hinter großen Produktionen zu verstecken. Als Bonbon gibt es dann bei der ersten Zugabe noch riesige Santiano Luftballons, die durch die ganze Halle vom Publikum geschossen werden.

Die Band schafft es einen weiten Bogen vom Schlager über Shanty bis zum Folk Rock zu spannen und erarbeitet sich mit viel Detailliebe ihre Fans. Diese feiern die Band, mal stehend, mal jubelnd, mal klatschend und mal sitzend. Die Sehnsucht der Ferne muss nicht weit sein. Einfach in die nächste Halle mit Santiano gehen!

http://www.santiano-music.de/

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Danke für die überragende Facebook – Reichweite für diesen Bericht.