Stephan Weidner und seine Band geben sich wieder die Ehre: Mit neuem und altbekanntem Songmaterial im Gepäck geht es auch in 2016 auf Tour durch Deutschland. Am 20. April wurde gemeinsam mit dem Special Guest „Vagabundos de Lujo“ das Capitol zum Beben gebracht.
Die beiden Gitarrenkünstler Barish Kasiak und Denis Stern lieferten mit ihren Akustikstücken einen starken Auftakt für das vorletzte Konzert dieser Tour. Die Songs aus dem aktuell vierten Album der Vagabundos de Lujo nahmen Anwesenden mit auf eine musikalische Reise beeinflusst von spanischen und russischen Folklore-Klängen gemixt mit einer guten Prise Rock und Ska.
„Wir können nicht singen – wirklich nicht. Aber ihr kennt ja den Text!“, so animierte Barish Kasiak das Publikum, die Akustikstücke gesanglich zu begleiten und stimmte damit die Onkelz-Klassiker „Mexiko“ und „Auf gute Freunde“ an. Textsicher und bereit, die Tanzfläche zu erobern, ließen sich die Fans von den Künstlern und deren energievollen Gitarrensounds mitreißen. Die Mischung aus Folklore, Klassik, Rock und Ska verfehlte ihre Wirkung dabei nicht: Die Stücke gingen gezielt in die Ohren und Beine aller Anwesenden.
Nach dem schnellen Setumbau ließen die bekannten Bandmitglieder nicht mehr lange auf sich warten: JC Dwyer an den Drums, Henning Menke am Bass und an der Gitarre Dirk Czuya, der trotz Verletzung und Krücken den Abend mit vollem Einsatz begleite, betraten die Bühne. Mit den ersten Klängen von „Neuland – Erinnerung ist Sperrgepäck“ beanspruchte auch Stephan Weidner seinen Platz für sich und brachte die wartende Menge sofort wieder in Bewegung. Kräftig was auf die Ohren gab es mit einem vor Kraft strotzenden Zusammenspiel neuer Stücke vom aktuellen Album „IV“, wie „Keiner kann es besser“, „Faust auf Fresse“, und alten Songs, wie „Geschichtenhasser“, „Mordballaden“ und „Mein bester Feind“. Der W schließt mit der Tour 2016 zu „IV“ genau da an, wo „III“ endete. Dabei gelang es keinem der Fans stillstehenzubleiben –Tanz- und Feierlaune, wie schon lange nicht gesehen.
Ganz im Sinne der Fangemeinde unterstützte Drummer JC Dwyer, der schon mit den Crossover-Metallern von Pro-Pain tourte, in den kurzen Pausen zwischen den Songs die Gesänge dieser tanzwütigen Menge mit seinen Drumsoli.
Stillere Töne waren an diesem Abend eher die Ausnahme. Für kurze Verschnaufpausen bei Band und Publikum sorgten die für Stephan sehr persönlichen Lieder „In stürmischer See“ und „Ein Lied für meinen Sohn“. Dass der Weidner die Inspirationen für seine Songtexte gerne mitten aus seinem Leben bezieht und dieses mit allen Höhen und Tiefen darin verarbeitet, ist für die Fans nichts Neues. „Justitia“ ist eines dieser besonderen Stücke. Gewidmet einem Freund, bediente sich Weidner textlich bei dem Gedicht „Invictus“ von William Ernest Henley, welches schon Nelson Mandela in seiner Haftzeit Kraft gegeben haben sollte. Getragen von typischen Der W-Klängen sorgte dieses Stück sowohl musikalisch als auch textlich für Gänsehaut.
Zum Abschluss drehten die Herren auf der Bühne nochmal richtig auf: Mit „Machsmaulauf“ und „Der W, 2, 3“ liefen Band und Publikum ein letztes Mal an diesem Abend zu Hochtouren auf. Als bekennender Fußballfan, dessen Mannschaft es in dieser Saison ebenso schwer hatte, wie das Team von Hannover 96, widmete Stephan Weidner mit „Gewinnen kann jeder“ den letzten Song des Abends allen Fußballanhängern und sang sich damit wohl auch ein wenig den eigenen Fußballfrust von der Seele.
VB
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