ROCKHARZ FESTIVAL 2024 – Der Donnerstag

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Der Donnerstag startet gemütlich mit ein bisschen Power Metal, sogar der Regen und die dunklen Wolken haben Respekt vor Hammerking und verziehen sich pünktlich zu den ersten Klängen. Es erfordert zwar erst ein kleines bisschen Bestechung von Sänger Titan Fox V, aber zum Abschluss „König und Kaiser“ ist die (für diese Uhrzeit beachtlich große) Fangemeinde restlos „unterm Hammer“ und perfekt für die noch kommenden Auftritte eingestimmt.

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Weiter geht es auf der Dark Stage mit Heldmaschine in gewohnt brachialer NDH-Manier. Erst einmal werden hier ganz klar die Fronten von Sänger René Anlauff geklärt: „Wir sind die Heldmaschine und geben euch, was ihr von uns verlangt – und erwarten das umgekehrt genauso!“ Na, dann mal los!  Die energiegeladene Performance und die charismatische Bühnenpräsenz des Sängers reißen das Publikum mit und sorgen für ausgelassene Party- Stimmung. Es wird getanzt, geklatscht und mitgesungen – wie könnte man bei Songs wie „Luxus“ und „Bestie“ auch stillstehen. Im letzten Lied wird das Geheimnis um den Grund für das perfekt gerollte „R“ in Renés Aussprache gelüftet und damit noch sehr unauffällig Werbung für sein zweites Projekt Völkerball eingewoben.

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Zu The O’Reillys and the Paddyhats beginnt leider ein heftiger Regenschauer, der aber die ganz hartgesottenen und mit Regenponchos ausgerüsteten Fans nicht von der Rock-Stage vertreiben kann. Irish-Folk-Punk scheint auch das beste Gegenmittel gegen schlechtes Wetter und schlechte Laune zu sein. Hüpfen, klatschen, mitsingen, sogar ein Circle Pit formt sich in der ausgelassenen Menge.
Auch in den Ständen, unter den Schirmen und überall in den provisorischen Zufluchtsorten wird ausgelassen die Band und natürlich „Barrels of Whiskey“ im Besonderen gefeiert.

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Mit dunkel-düsteren Klängen und einem Anime auf einer Videoleinwand erobern Pain die Rock Stage und sogar die Sonne lässt sich wieder blicken. Die Rockharz-Besucher sind zumindest was die Kleidung angeht wieder trocken gelegt und versammeln sich gespannt vor der Bühne. Mit „Push The Pusher“ wird es sehr tanzbar und die Einspieler auf der Leinwand im Hintergrund haben immer wieder Überraschungen zu bieten, wie zum Beispiel Joakim Brodén, Sänger der Band Sabaton. Kurze Cartoon-Clips überbrücken Trinkpausen und Outfitwechsel. Und davon gibt es einige. Von Totenköpfen, über Maleranzüge bis hin zu quietschbunten Jacken weiß man gar nicht, wohin man gucken soll.
Nach „Go With The Flow” und „Party In My Head“ fragt Sänger Peter Tägtgren grinsend: “You guys wanna have some fun?” Scheinbar wirkten ihm der Jubel, die Crowdsurfer und der Beifall bisher nicht begeistert genug. “You guys like Blues?
Leider wird der Gesang etwas von den Gitarren geschluckt, aber Soundprobleme tun der ausgelassenen Stimmung bei Band und Fans keinen Abbruch. Ein Konzept sucht man bei den Schweden wohl vergeblich, das Motto scheint „Hauptsache Spaß!“ zu sein. Und das kommt gut an, sowohl vor als auch auf der Bühne wird eine fette Party gefeiert und die Fans jubeln begeistert.

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Hammerfall fackeln im wahrsten Sinne des Wortes nicht lange und eröffnen ihr Set mit Feuerfontänen und der Ankündigung „Tonight is gonna be epic!“ Ein großes Versprechen, das mit Songs wie „Brotherhood“ und „Any Means Necessary“ auch definitiv gehalten wird.
Freche Ansagen und eine beeindruckende Pyro- und Lichtshow ziehen das Publikum in ihren Bann. „Sorry, no slow dancing!“ ruft Sänger Joacim Cans und garantiert einen ausgewogenen Mix aus alten und neuen Songs in der Setlist. „Hammer of Dawn” und “Heeding The Call” werden begeistert gefeiert, Crowdsufer fliegen über die Köpfe und Fäuste werden mit Schlachtenrufen gereckt.

Nach „Renegade“ stellt Joacim das Publikum vor die Wahl: „Wir haben noch fünf Minuten, ich kann jetzt so lange Witze erzählen – … wer buht denn da? – oder wir spielen noch einen Song?“ Nun, die Frage scheint sich nicht wirklich zu stellen und der Running Gag „Hearts on Fire“ darf als krönender Abschluss dieses grandiosen Auftritts natürlich nicht fehlen.

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Kreator, die deutsche Trash-Metal Legende, bringen das Festivalgelände von der ersten Sekunde an zum Beben und begeistern mit einer energiegeladenen Show. Als Intro läuft „Run To The Hills“ und wird von “Hate Über Alles“ abgelöst. Sänger Mille fordert unbarmherzig die größte Wall of Death des Abends ein und Widerspruch ist natürlich keine Option. Donnernden Riffs und mitreißende Performance ziehen das Publikum vor die Bühne und lassen es nicht mehr los.
Falls jemandem bisher kalt gewesen sein sollte, wird nun Abhilfe geschaffen, denn Kreator haben ordentlich Pyrotechnik und Luftschlagenkanonen im Gepäck. Setlist-Urgesteine wie „Phobia“ lassen die Herzen der Fangemeinde höher schlagen, der Circle-Pit zu „Pleasure To Kill“ bildet sich praktisch automatisch.
Der Auftritt geht gefühlt viel zu schnell vorbei und viele Festivalbesucher verlassen glücklich und auf die ein oder andere Weise berauscht das Infield.

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Schlachtenlärm und Feuerfontänen kündigen den Auftritt von d’Artagnan an und die Verbündeten der Musketiere versammeln sich trotz Kälte und später Stunde vor der Dark Stage.
Ganz zufällig veröffentlich die Band nächste Woche ein neues Album, „Herzblut“ wird es heißen und es gibt einen Vorgeschmack, zusammen mit einer kleinen Herausforderung für die Fans. Es soll bis drei gezählt werden – allerdings auf Spanisch. „Könnt ihr Spanisch?“, ruft Sänger Ben Metzner in die Menge. „Gut! Ich auch nicht!“.
Mosqueteros“ gelingt dennoch und die unfassbare Energie der Band überträgt sich von der ersten Sekunde auf die Fans.
Es folgt ein 400 Jahre altes Stück, Lichter des Friedens sollen in der Menge erleuchten. „My Love’s In Germay“, ein Lied über Liebe in Zeiten des Krieges. Um die etwas gedrückte Stimmung wieder zu heben wird gleich mal der Titeltrack des neuen Albums geübt, auf „Herzblut“ folgt „Trink mein Freund“ und einige Seemannslieder, die mit Rudern und martialisch-männlichen Männergeräuschen untermalt werden. Das Rockharz-Publikum ist für jeden Spaß zu haben und Ben fasst die allgemeine Stimmung sehr gut zusammen: „Das Rockharz fühlt sich an wie eine große Familienfeier. Es wird viel zu viel getrunken, viel zu viel gegessen und kein Gespräch dauert länger als 30 Sekunden.
Zum Schluss übergeben d’Artagnan mit „Hey Brother“ das Zepter an ihre Freunde von „Dominum“, um die Festivalbesucher in die Nacht zu entlassen.

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(Victoria Doyle)

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