MPS Bückeburg I – Fliegenpilz trifft Elfe

Samstag

Vom 27. Juli bis zum 28. Juli öffnete das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum zum ersten von zwei Terminen in Bückeburg seine Pforten für zahlreiche Besucher. Bei drückend warmen Temperaturen konnte man mittelalterliche Gewandungen und fantasievolle Kostüme betrachten. Bei den ersten Auftritten der Sandsacks und von Saor Patrol auf der Folk-Bühne konnte sich auf den Auftakt auf der Hauptbühne, Mr. Hurley und die Pulveraffen eingestimmt werden.

Diese traten um 14:00 Uhr vor ein sehr gut gefülltes Feld und Mr. Hurley freute sich direkt zu Beginn sichtlich über die Fans, die „kurz nach dem Aufstehen“ so zahlreich erschienen waren. Diese waren ebenso gut gelaunt wie die Band und bereits zum zweiten Song „Achterbahn am Achterdeck“ schlängelte sich die erste Polonaise, auf die noch viele weitere folgen sollten, durch das Publikum. Mr. Hurley und die Pulveraffen führten mit amüsanten Ansagen und natürlich ausreichend Pfeffi in gewohnter Manier durch das Programm. So wurden zu „Leuchtturm“ menschliche Leuchttürme gebaut und bei „Mit’n Hut“ sämtliche Kopfbedeckungen geschwenkt. Mr. Hurley war dabei sehr fasziniert, dass es „Leuchtturm“ über den Karneval bis an den Ballermann geschafft hatte.


In der Zugabe rundete „Blau wie das Meer“ den Auftritt ab und Mr. Hurley und die Pulveraffen hinterließen für die folgenden Subway to Sally ein fröhlich gut gelauntes Publikum.

Das Schöne am MPS war, dass die meisten Bands, die die Folk-Bühne oder die Bühne der Spielleute bespielen, sich ebenso wie das Ritterturnier und kämpferische und gauklerischen Vorführungen wiederholten, sodass man sich nahezu alles ansehen kann.

Als Subway to Sally die Bühne betraten, zogen sich bereits die ersten Wolken zusammen, aus denen später ziemlich starker Regen fallen sollte. Vielleicht war das der Grund, dass sich weniger Fans als bei Mr. Hurley und den Pulveraffen eingefunden hatten, um das Konzert zu genießen. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch und so wurde direkt zu Beginn eifrig geklatscht, gesprungen und mitgegrölt. Natürlich durfte dabei auch Fan-Liebling „Julia und die Räuber“ nicht fehlen. Subway to Sally lieferten eine routinierte und gelungene Show ab.

Von dort ging es direkt weiter zu Harpyie, die ab 18:30 Uhr die Folk-Bühne rockten. Leider war Sänger Aello vergleichsweise leise zu hören. Dies schien die Fans aber ebenso wie der einsetzende Nieselregen wenig zu stören und so wurde auch hier ausgiebig gefeiert. Die günstige Lage der Bühne nahe Essens- und Getränkeständen führte dazu, dass auch die ein oder anderen Besucher auf der Suche nach Abendessen anhielten, um sich zuerst noch Harpyie anzusehen.

Schon parallel dazu ging es auf der Hauptbühne weiter, auf der Versengold ihre Fans begrüßten. Trotz anhaltenden Regens war das Feld gut gefüllt und die Band hatte das Publikum vom Fall des Vorhangs an in ihren Bann gezogen. Während der Show dürfen natürlich neben Songs aus dem jüngsten Album „Lautes Gedenken“ vom letzten November auch Hits wie zum Beispiel „Thekenmädchen“ nicht fehlen. Auch ließ es sich Versengold, ähnlich wie Mr. Hurly und die Pulveraffen, ein Bad in der Menge nicht nehmen. Auf einer kleinen Bühne tauchten plötzlich Malte und Daniel auf, um sich feiern zu lassen.

Insgesamt lieferten Versengold einen gelungenen Auftritt, der von den Fans mit viel Applaus belohnt wurde.

Archiv-Foto (nicht vom MPS)

Saltatio Mortis, die den Abschluss auf der Hauptbühne bildeten, durften wir leider nicht vor der Bühne fotografieren. Die Fans trotzten dem Wolkenbruch und so wurden zum Beispiel „We might be Giants“ und „Finsterwacht“ aus dem gleichnamigen neuen Album ausgiebig gefeiert. Aufgrund des Starkregens beschlossen wir, den Samstag abzubrechen. Der Rückweg zum Campground durch tiefe Sturzbäche wurde dabei von der Pyrotechnik von Saltatio Mortis erhellt.

 

Sonntag

Am Sonntagmorgen wurde der Campground zur allgemeinen Erleichterung mit Sonnenschein begrüßt. Allerdings hatte sich der Boden erwartungsgemäß in Schlamm verwandelt und bereits am Vormittag mussten die Radladerfahrer anrücken, um Fahrzeuge jeglicher Größe vom Platz zu ziehen. Trotz einiger Sorgen um die Abreise ging es dann nach der Morgenmesse zum ersten musikalischen Auftakt des Sonntages. Den Anfang machten auch diesmal wieder die Sandsacks, nun allerdings auf der Hauptbühne. Ob es an der Uhrzeit lag, am Regen des letzten Abends oder am Schlamm des Morgens, dass vor der Bühne kaum etwas los war? Zu Beginn des Auftritts hatten sich nur sehr wenige Fans eingefunden, was sich während des Konzerts auch kaum änderte.

Fast parallel dazu legten Ye Banished Privateers aus Schweden auf der Folk-Bühne los. Auch hier musste das Publikum noch etwas aufgeweckt werden, wobei die Band sich in ihren aufwendigen Piratengewändern alle Mühe gab.

Die Bühne der Spielleute wurde am Sonntag von Duivelspack und Kupfergold im Wechsel bespielt, wobei letztere den Anfang machten. Auch wenn die beiden Bands vor eher kleinem Publikum spielten, ließ dieses sich nicht lumpen und feierte jeden Auftritt mit reichlich Jubel.

Bei einem der Auftritte zogen Duivelspack ihre Interpretation von „Schockschwerenot“ mit Anspielungen auf eine Dame im Publikum „natürlich nur für die Show“ in die Länge und lieferten einander sichtlich amüsiert immer weitere Erklärungen, warum „Schockschwerenot“ nun seinen wohlbekannten Lauf nimmt.

Auf der Hauptbühne folgten um 15:00 Uhr die „Kool Katz“ mit Rock’n’Roll Attitüde und Katzenmasken mit Elvis-Frisur. Das Publikum setzte sich der Zielgruppe entsprechend vor allem aus jungen bis sehr jungen Fans zusammen, die sich von spaßigen Ansagen und Erklärungen mitreißen ließen und ausgiebig tanzten.

Um 15:30 Uhr fand die für dieses Wochenende letzte Ausgabe des großen Ritterturniers statt, das sich um einen Wettkampf zwischen Helena von Weißensee und dem Antagonisten Guido von Eversberg dreht, welchen Helena mit ihren Verbündeten in einem Finale im Tjosten für sich entscheiden kann. Das European Horse Show Team aus Dieburg führte dabei mit Humor und reiterlichem Können durch die Erzählung, sodass im Publikum nicht mit Applaus, Jubel und natürlich Ausbuhen des Antagonisten gespart wurde.

Da das Wetter sich den gesamten Sonntag von seiner sommerlichen Seite zeigte, war der Platz vor der Hauptbühne gut gefüllt, als um 16:30 Uhr Heavysaurus auf die Bühne traten. Dem an die Serie „Die Dinos“ angelehnten Intro folgte die Vorstellung der Bandmitglieder. Nach dem ersten Song und der Begrüßung des Publikums durch Sänger Mr. Heavysaurus wurde fleißig gesprungen und gesungen, ob auf den Schultern der Eltern oder um den Kinderwagen herum. Zwischen jedem Song gab es Erzählungen und Witze, gefolgt von schnellen Drums und harten Gitarrenriffs, was die Kids durch die Reihen hinweg begeisterte.

Auch wenn der Sonntag infolge des Starkregens von schlammigen Wegen und durchweichten Böden geprägt war, ließen es sich die Besucher nicht nehmen, die Auftritte zu feiern und bei Händlern und Verkäufern herumzustöbern. Vor der Kulisse des Mausoleums und der historischen Stadt Bückeburg war es also auch dieses Jahr in der ersten Runde ein gelungenes Wochenende.

(BD)