Das Reloadfestival 2024 – Der Donnerstag

Reload Festival 2024: Eine Explosion aus Gemeinschaft und Musik – Donnerstag

Mit 18.000 BesucherInnen ist das Reload Festival 2024 schon im Vorfeld restlos ausverkauft. Als mich das Team von musikmag.de fragt, ob ich einen Bericht schreiben möchte, bin ich zunächst unsicher. Mitten im Umzugsstress und schon lange ohne ein richtig gutes Konzert in den Ohren, zögere ich – doch die Neugier und Sehnsucht nach Live-Musik überwiegen. Also sage ich zu und mache mich auf den Weg nach Sulingen. Mein erstes und letztes Reload-Festival liegt schon etwas länger zurück. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt hat.

Die Anreise am Donnerstag verläuft reibungslos. Ich werde fast bis zum Pressezeltplatz gebracht, und obwohl ich mit meinem Zelt-Equipment noch einen kleinen Weg vor mir habe, ist die Atmosphäre von Beginn an herzlich und einladend. Schon beim Ankommen bieten mir andere Festivalbesucher ihre Hilfe an, und mein „Freiluftwohnzimmer“ steht schneller, als ich es erwartet hätte. Das riecht hier schon sehr nach Gemeinschaft und Zusammenhalt.

Kaum eingerichtet, zieht es mich zur Heist Plaza Stage, die am ersten Tag die einzige geöffnete Bühne ist. Die größere Impericon Stage wird erst am nächsten Tag bespielt. Die britische Metal Band SYLOSIS legt ein energiegeladenes Set hin, das sofort die typische Festivalstimmung aufleben lässt. „Endlich wieder gute Musik und normale Menschen um mich herum!“, denke ich, als ich die ersten Takte höre. Die Atmosphäre ist entspannt; viele Metalheads in eher dunkler Kleidung nicken mit den Köpfen im Takt und einige wagen sich schon ans Headbanging. Der Gitarrist beeindruckt mit seinen Headbanging-Künsten und seinen langen Haaren, die im Rhythmus der Musik durch die Luft fliegen.

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Unprocessed sorgen für den nächsten Stimmungsschub. Vor der Bühne füllt es sich mit mehr Leuten, darunter mehr Frauen und bunte Haare, die dem Event eine lebendige Note geben. Der Sänger Manuel Gardner Fernandes der progressive Rock Band Unprocessed aus Wiesbaden, reißt die Menge mit seiner Energie mit. Schon bald entsteht der erste Circle Pit, ein beeindruckendes Spektakel aus tanzenden und wirbelnden Menschen. Ich schaue fasziniert aus der Ferne zu, um erstmal anzukommen. „Bounce, bounce, bounce!“ ruft der Sänger ins Mikro, während der Bassist mit Sprüngen über die Bühne saust. Die Stimmung kocht, und das Publikum folgt der Aufforderung zum Crowdsurfen. Die Security ist perfekt vorbereitet und sorgt dafür, dass alle sicher und mit einem Lächeln im Gesicht abgefangen werden. Das ist das wahre Reload-Gefühl: sicher, spaßig und voller Energie.

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Nach dem Auftritt von Unprocessed schlendere ich über das Festivalgelände. Der Haupteingang, bestehend aus drei großen Containern mit der Aufschrift „Reload Festival – welcome home“ und einem Löwen obendrauf, ist ein imposanter Anblick. Bei Dunkelheit gibt es dort regelmäßig beeindruckende Feuershows. Ein Karussell sorgt für Jahrmarktstimmung, und vor dem Reload-Merchandise-Stand bildet sich eine lange Schlange.

Viele Besucher zieht es zur Folk-Rock-Band Fiddler’s Green. Die sechs Musiker aus Erlangen heizen die Menge mit Songs wie „Shanghaied in Portsmouth“, „Perfect Gang“ oder „Folk’s not dead“ ein. Es wird ausgelassen und zusammen getanzt. Vor einer Piratenschiff-Bar genießen die Gäste Met und Metbier. Die Stimmung ist super entspannt und das Publikum bunt gemischt. Besonders beeindruckend ist es, als Tobias Heindl von Fiddler’s Green mit seiner Geige mitten im Publikum auf eine Leiter steigt und spielt, während um ihn herum ein Circle Pit tobt. Wenig später wird Tobias Heindl von den Fans in einem Schlauchboot getragen, während er schippernd dabei Geige spielt. Überall sehe ich fröhliche Gesichter, die Hände im Takt der Musik in die Luft streckend – So fühlt sich Festival an.

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Die energiegeladene Frontfrau Candace Kucsulain von Walls of Jericho setzt das nächste Highlight. Mit beeindruckenden Sprüngen und kraftvollen Shouts zieht sie das Publikum in ihren Bann. Die Sonne scheint durch die Bühnenelemente, einige Kinder mit Gehörschutz schauen am Rand der Menge gespannt zu. Vor der Bühne tauchen immer mehr Crowdsurfer auf und Circle Pits entstehen, während die Hardcore-Punk-Band aus Detroit, Michigan die Stimmung weiter zum Kochen bringt.

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Ich erkunde weiter das Gelände und entdecke die Signing Sessions, bei denen Fans Autogramme von Bands wie Fiddler’s Green, Emmure und Whitechapel ergattern können. Auch das Awareness-Konzept des Reload Festivals fällt mir positiv auf. An verschiedenen Stellen sind Banner platziert, die für Toleranz werben und aufzeigen, dass keine Hass-Symbole toleriert werden. Außerdem wird darauf hingewiesen, beim Alkoholkonsum Maß zu halten und dass Hilfe von der Crew und Security jederzeit verfügbar ist.

Als die Dustriders mit ihrer „Postapocalyptic Roadshow“ in der Abendsonne auf einem Autodach auftreten, fühle ich mich wie in einem Film. Die Szenerie erinnert an eine Endzeitlandschaft, ähnlich wie in „Mad Max“ und lässt die Besucher in eine andere Welt eintauchen.

Sängerin Jackie LaPonza von Mushroomhead liefert eine akrobatische Showeinlage, als sie auf den Händen der Fans balanciert und dabei singt, als würde sie es täglich tun. Die bunten Lichter und Wassereffekte auf den Drums der Band machen die Performance zu einem visuellen Highlight.

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Bei Einbruch der Dunkelheit betritt die US-amerikanische Metalcore-Band Emmure aus New Fairfield die Bühne, während der Mond im Hintergrund scheint. Die gute Stimmung hält an, das Publikum springt und tanzt ausgelassen vor der Bühne, während weiter hinten viele mit dem Kopf im Takt nicken.

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Ein wenig herausfordernd ist jedoch der Umgang mit einigen „Rockern“ auf dem Weg zur oder weg von der Bühne. Als ich mich als Medienvertreterin durch die Menge bewegte, stellen sich einige dieser fest verwurzelten Männer als ziemlich unbeweglich heraus – eine kleine Hürde, die ich aber mit einem Lächeln meistere.

Der erste Tag des Reload Festivals 2024 ist ein perfekter Auftakt in ein Wochenende voller Rock, Punk und Metal. Sulingen verwandelt sich in eine pulsierende Stadt aus Musik, Gemeinschaft und Leidenschaft. Ich bin jetzt schon gespannt auf die kommenden Tage und die Shows auf der großen Impericon Stage. Vom Zeltplatz aus höre ich schon den Soundcheck von Korn, einer meiner Lieblingsbands, und weiß: Das wird ein unvergessliches Wochenende! Reload: Loud, Love, Rock ‚N‘ Roll – eine Woche später und immer noch: Wow!

Weitere Bands

Iron Walrus

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Bokassa

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Bodysnactcher

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Cro Mags

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Whitechapel

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Millencolin

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Stimmungen

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(MR)