Die Koblenzer Band Völkerball, mit vollem Namen Völkerball – A Tribute to Rammstein, ist auf Feuer + Flamme Tour. Dabei machen sie mit ihrer Show Halt in der Halle 39 in Hildesheim.
Bereits bevor der Vorhang fällt, laufen Nebelmaschinen auf Hochtouren. So startet dann der Countdown, bis zu Reise Reise der Vorhang fällt. Los geht also die Reise durch die Klassiker der Rammstein-Diskografie. Nach dem ersten Song begrüßt Sänger René Anlauff die Fans wortspielerisch: „Wir sind nicht nur Völkerball, sondern auch Feuer und Flamme dafür, dass ihr da seid!“ Das trifft natürlich auf starken Beifall.
Bei Sehnsucht gibt es dann auch die ersten Pyroeffekte: Zu gedämmter Beleuchtung brennen zu beiden Seiten des Schlagzeugs rote Flämmchen. Den Text können die Fans natürlich längst auswendig, die Autorin dieses Textes übrigens auch. Auch Keine Lust kommt in gewohnter Manier mit einer Menge Feuer daher und bringt das Publikum zum Singen.
Dagegen wirkt Dalai Lama fast wie eine Verschnaufpause. Diese nutzen Völkerball, um mit Sonne so richtig durchzustarten. Hier wird besonders deutlich, wie gut Anlauff die markante Gestik Till Lindemanns beherrscht. Es bereitet Freude, dem Spiel zwischen Band und Publikum zuzuschauen. Auch Links 2, 3, 4 darf als klares Statement natürlich nicht fehlen.
Im Anschluss daran folgt Haifisch. Dabei ist rege Publikumsbeteiligung gefragt, denn Keyboarder Andreas Schanowski lässt sich in einem Schlauchboot über die Menge tragen. Unterwegs nimmt er eine junge Besucherin, die auf den Schultern von jemand anderem sitzt, unter dem Gejubel der Fans kurzerhand mit in sein Boot. Zusammen surfen beide zurück auf die Bühne.
Weiter geht es unter anderem mit Deutschland oder Mein Teil. Bei letzterem führen Anlauff und Schanowski die bekannte Szene des Keyboarders im Kochtopf auf, was von den Fans lautstark bejubelt wird.
Zu Puppe gibt es einen überproportional großen Kinderwagen, in dem ein Feuer lodert, was schließlich am Ende des Songs in eine Konfetti-Explosion mündet.
Die Völkerball– und Rammsteinfangemeinde möchte natürlich auch Hits wie Du Hast oder Pussy nicht missen. Natürlich inklusive entsprechend obszöner Effekte bei letzterem…
Adieu bildet einen thematisch passenden vorläufigen Abschluss, nach welchem die Halle erfüllt ist mit zahlreichen Zugabe!-Rufen.
Das lassen Völkerball sich natürlich nicht zweimal sagen und betreten mit Los erneut die Bühne. Während Anlauff auf einer Mundharmonika spielt, liefert Schanowski eine Tanzeinlage, an deren Ende er statt seines glitzernden Anzugs mit goldenem Shirt und Lederhose dasteht.
Stark im Kontrast zum darauf folgenden Armee der Tristen steht Ich Will, bei dem das Frage-Antwort-Spiel zwischen Fans und Sänger seinen Höhepunkt findet. Enthusiastisch werden die Fans aufgefordert: „Hildesheim, schreit uns nochmal an!“ Mit einem Knall musikalischer und pyrotechnischer Natur wird übergeleitet zu Engel, während dem Anlauff originalgetreu an großen silbernen Flügeln hängend über der Bühne schwebt. Eigentlich muss er dort auch nicht viel mehr tun, als die Aussicht zu genießen, denn das Publikum singt das Lied fast vollständig allein.
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Das Ende stellt Zeit dar, zu welchem die Band noch einmal „alles, was ihr habt“ an Lichtern sehen möchte. Wie es im Refrain heißt, „Zeit bitte bleib‘ steh’n, Zeit, das soll immer so weitergeh’n“ wünscht sich wohl auch ein jeder im Publikum, dass der Abend noch weitergehen solle. Aber es hilft alles nichts, nach zwei Stunden Show ist auch dieses Konzert vorbei.
Zum Schluss gibt es noch ein Gruppenfoto der Band vor dem Publikum und Völkerball verabschieden sich mit „Wir hoffen, Euch bald wiederzusehen“.
(ND)