Lacrimosa in der Stadthalle Osnabrück

Nachdem ich die Lokation in Osnabrück gefunden hatte, und für meinen Bus auch einen entsprechenden Parkplatz, nicht all zu weit von der Stadthalle, ergattern konnte, kam gleich eine ältere Frau auf mich zu, und fragte, ob ich nicht die 2 Karten kaufen wolle, die sich Freunde von ihr bestellt hatten, diese aber nicht kommen konnten. Nachdem die Karten den Besitzer für nur 50 DM gewechselt hatten, rief ich erst mal meinen Freund an, dass es mit den Karten wohl geklappt hatte und wo er bleiben würde. Er stammelte etwas von Digitalkamera und Akku alle, das Gespräch war beendet. So gegen 19:30 Uhr kommen viele Kinder aus der Stadthalle, die sich zuvor die Veranstaltung „Spiel und Spaß mit der Si-Sa-Singemaus mit Detlev Jöcker“ angesehen hatten. Diese Kinder sind sichtlich erfreut über die „vielen verkleideten Menschen„, die sie beim Rausströmen aus der Halle zu sehen bekommen. In der Zwischenzeit hat es auch mein Freund geschafft, mich in Osnabrück auch ohne Handy zu finden. Danke noch mal für die Bilder von diesem Konzert. Viele der rund 1000 Besucher des Lacrimosa Konzertes sind schon im Vorfeld in der ganzen Stadt aufgefallen (Mc Donalds, Bahnhof usw.). Der Einlass ist recht unkompliziert, die etwas älteren Damen und Herren an der Gardrobe sind über die nicht ganz alltäglichen Kleidungsstücke amüsiert.

To Die For, die Vorband, aus 5 Männern bestehend, alle langhaarig, machen einen guten Support, aber nur einige der dort anwesenden Gäste sind mitgerissen, schade. Denn die Musik ist gut gespielt, und geht gut nach vorn los, was bei einer Besetzung von 2 Gitaristen, Schlagzeug, Bass und Gesang nicht wirklich verwunderlich ist. Vielleicht ist es für das Lacrimosapublikum schwierig, sich mit einer „Rock-Metal-Goth“ – Richtung dieser Art zu identifizieren. Nach einem doch recht reichhaltigem Gig der Band und längerer Umbauphase wird es nun spannend.

Der erste gesungene Song (Fassade – 1.Satz) wird mit den Lacrimosa Harlekin rechts und links der Bühne eingeleuchtet. Ein Schattenspiel, welches den Sänger auf dieser Leinwand erkennen lässt wird durch einen voraussehbaren aber sehr netten Pyroeffekt beendet. Das Publikum ist begeistert.

Bei einigen Stücken bemerkt man ziemlich gut, dass es der Band im Ganzen viel Spaß bereitet, hier zu spielen. Bei der ersten Gesangseinlage von Anne Nurmi hat Tilo Wolf sichtlich Spaß bei seiner Statistenrolle am Keyboard. Bleibt zu fragen, warum? Druckvolles Schlagzeug, gute Gitarren und Bassarbeit runden das gesamte Klangbild ab. Auch der Mix aus neuen und alten Stücken wird vom Publikum sehr gut aufgenommen, so zum Beispiel bei den Liedern „alles Lüge“ und „der Morgen danach“ (2. Zugabe). Eine besondere Einlage, zumindest für mich, war die Trompete oder wie das Ding nun auch genau heißen soll, bei dem Lied „Warum So Tief?„, zeigt es doch die Perfektion dieser Band mit auch nicht konventionellen Instrumenten die erwünschte Stimmung zu erzielen. Gleiches ist natürlich auf die anderen Musiker zu übertragen, da ohne ein druckvolles Schlagzeug, einen durchdringenden Bass, durchaus harte Riffs von 2 Gitaristen, eingespielte Sampels und Keyboardakkorden, einer Akustikgitarre und natürlich dem Gesang nicht ein solch stimmungsvolles und ausgeglichenes Klangbild zu erreichen ist. Wie es anders auch nicht sein könnte, hat man zumindest in diesen Räumlichkeiten den besten Klang und Überblick vor und hinter dem Mischpult.

Zu der Show gehören auch zahlreich gut eingesetzt Pyros, die zum Teil durch Lichteffekte verstärkt werde. Nachdem das erste Set mit der Vorstellung der Lieder des neuen Albums Fassade und einigen Klassikern durch ist, wird schnell klar, dass diese Band heute nicht so schnell von der Bühne gehen wird, schließlich wurden 3 Zugaben gegeben. In der 2. Zugabe wurden „Der Morgen danach“ und „Stolzes Herz“ und in der 3. Zugabe das Lied „Copycat“ zum Besten gegeben. Wobei das Publikum sich nur ganz vereinzelt zu Zugaberufen durchringen vermag, was bei einem solchen Konzert daran liegen könnte, dass ein solches Publikum nicht wie bei einem POP Konzert auftreten möchte.

 

Dank an Niko für die Bilder, Steffi für Detailinformationen.