Emil Bulls mit Electric Love

Eine akustische Versuchung in weiß…?

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Weißes Schlagzeug, weißes Piano, weiße Sneeker und weiße Sessel. Emil Bulls wollen heute im MusikZentrum Hannover einen Versuch wagen, heut sind sie rein akustisch unterwegs! Also kein Abriss, kein Pogen, kein Circle Pit?

2015-11-19_21-29-46_bulls_DSC_5470Bevor die Jungs und die Dame am Klavier auf die Bühne kommen, geben Electric Love ihren Support, mit angezogener Handbremse! Diese Band kennen wir bereits aus dem Lux Club Hannover, als sie im Mai mit Sonic Syndicate tourten und auf der Bühne rockten. Heute spielen sie mit Cajón und 2 Akustikgitarren, dazu spielt die Stuttgarter Sängerin Denise Wilson ihren Bass. Diese „New Girl School“ Band hat klare Punk Rock Allüren und normalerweise springen sie quer durch die Gegend. Heute ist Denise Wilson nur selten auf ihrem Hocker, und wenn, verschränkt sie verkrampft ihre Füße, denn die wollen tanzen, hüpfen, springen.

 

2015-11-19_22-17-13_bulls_DSC_5483Emil Bulls kommen mit weichem Intro und samtigen Licht auf die Bühne. Knapp 150 Fans sind gespannt! Vielleicht sind heute mehr Frauen anwesend, als bei normalen Abrisskonzerten dieser Band, aber dennoch sind sie ein buntes Potpourri quer durch die Fangemeinde. Ruhige Stücke sind quasi das Credo des Abends. „Her comes the Fire“, „Hearteater“ und „Most evil spell“ sind neu aufgelegt. Fast alle Songs werden heute neu und im akustischen Gewand dargeboten. Die Fan wiegen sich im Takt, vereinzelte Hände recken sich dem Frontmann entgegen und einige singen sogar textsicher mit. Sänger Christoph ist anfangs etwas angespannt, irgendwas nervt ihn. Erst im Laufe des Konzertes löst sich seine Anspannung wirklich und er beginnt sogar zu reden. Er ist Profi genug und die Stimmung im Publikum wird von Song zu Song 2015-11-19_22-19-14_bulls_DSC_5513besser. Während die Stammbesetzung Jamie „Citnoh“ Richardson, Stephan Karl
„Moik“
, Andy Bock, Manu Lotter und eine Gastpianistin brav auf Ihren Plätzen sitzen bleiben, zieht es Sänger Christoph „Christ“ von Freydorf immer wieder auf den kleinen Bühnenausläufer. Er hockt und shouted in bester Livemanier auf seinem Podest aber dennoch ist es anders als sonst. Auch er ist nicht unberührt von den Terroranschlägen sowie den Konzert- und Fußballspielabsagen der vergangenen Tage. So spricht der Christoph „wir lassen uns den Spaß nicht verderben“. „The Way of the warrior“, „Close to the wind“, „Nothing in this world“ und „Jaws of Oblivion“ folgen. Das Publikum tanzt ein wenig mehr aber so richtig springt der Funke erst bei „Between the devil“ über. Circle Pit und ausgelassene Stimmung gewinnen die Oberhand. Nach einer kurzer Pause geht es mit „Leaving you“, „Green Machine“ und „Josephine“ weiter, bevor „When God was sleeping“ folgt. Christoph hat am Handgelenk ein kleines geflochtenes Kreuz, ob das nur eine Anspielung ist? Nach „Worlds apart“ ist Schluss – erst einmal. Die Fans scheinen überrascht, ja fast erschrocken, das dass Konzert schon vorbei sein soll. Erst einige Sekunden später hallen Zugabenrufe durch den Saal. Kurze Zeit später ist die Band wieder auf der Bühne. Heute ist zwar erst Donnerstag, aber „Friday Night“ eröffnet das Zugabenset. Für echte Fans ist das Akustik Konzert mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis, dennoch fehlt einigen das klassische Emil Bulls Pogen oder Stage Diving. Es ist eine Gratwanderung. „Newborn“, „Gone Baby Gone“, „Dear Sandness“ und „Dancing on the moon“ beschließen dann quasi den Abends. Aber Stopp, mit „Monogamy“ spielt die Band noch einen Song fern der Setlist. Dazu gibt es Plastikbecher mit Schnaps und einige abschließende Worte von Christoph. Die Band entlässt ein doch recht zufriedenes und glückliches Publikum in den dunklen nassen Abend.2015-11-19_22-26-02_bulls_DSC_5589

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