Abschied vom Status im Quo?

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2016-11-25_20-53-34_status_quo_dsc_0434Bevor Status Quo starten, gibt es den unverkennbaren Hardrock von Uriah Heep. Die Ikonen der 1970er-Jahre  Ikonen überzeugen voll.  Mick Box an der Gitarre schaut zufrieden auf die fast 5000 Fans. Er ist das einzig verbleibende Gründungsmitglied der Band. Dennoch ist der Sound von „Lady in Black“ oder „Easy Living“ eindeutig Uriah Heep. Sänger Bernie Shaws Stimme lebt den Hardrock von damals und trägt ihn in die Moderne. Ein gut gewählter Support, der Spaß macht und einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Tracks:
Gypsy, Look at Yourself, the Law, Sunrise, Stealin‘, one Minute, July Morning, Lady in Black, Easy Livin‘

Widererkennungswert. Status Quo ist unverkennbar, auch wenn der Band ein Urgestein fehlt: Rick Parfitt ist auf dem Weg der Besserung – aber Status Quo ohne ihn? Zumindest wird es die Band nicht mehr elektronisch verstärkt geben. Die Frage drängt sich auf, ob sie ihren Status verloren haben?

2016-11-25_22-19-34_status_quo_dsc_5263„Caroline“ spielt die Band zum Auftakt  und zeigt, was heute Motto der Show ist: Rock’n’Roll mit deutlichen Blueseinschlag – schnell, laut und gekonnt. Die „Sweet Caroline“ wird, wie in den vergangenen 40 Jahren und immer noch kein bisschen müder als damals, von Francis Rossi besungen. Die Swiss Life Hall in Hannover tobt. Die Londoner Band macht klar: Wir sind in Eurer Stadt, um sie zu Rocken. Status Quo geizen nicht mit ihrem Können.

Francis Rossi ist 67 Jahre alt und steht auf der Bühne im gewohnten Outfit: weißes Hemd, Anzugweste, schwarze Jeans und Sneakers. 2016-11-25_22-09-53_status_quo_dsc_5182Dazu hat er seine grüne Lieblingsgitarre im Anschlag und zeigt mit dem kleinen Finger, wofür andere die ganze Hand brauchen: unverkennbare Riffs mit einprägsamen Melodien. Die Songs sind runder und glatter als in der Vergangenheit, aber nicht weniger gekonnt. Das Tourmotto „The last night of the Electrics“ ist  heute jedoch kein Thema.  Aus den  weißen Marshall-Boxen hallt der  gewohnt lässig dargebotene Sound. Warum auch nicht? Die meisten bekannten Songs sind mindestens 40 Jahre alt – und  jedem Zuhörer nach einigen Takten im Ohr. „Rockin‘ all over the World“ ist nur einer von vielen Songs, die auf der Basis von drei Akkorden eindeutig und immer dieser Band zugeordnet werden. Abgesehen von einem Medleys und dem Schlager „Army“ spielt sich die Band mit Songs wie „Whatever you want“ oder „Softer Ride“ in die Herzen der Fans. 20 Songs, kein extravagantes Bühnenbild, wenig Effekte. Einfach eine gute, handgemachte Show mit Witz und Selbstironie.

Die fünf Musiker –  Francis Rossi, Richie Malone, Andy Bown, John „Rhino“ Edwars und Leon Cave – werden sicher mit  weiteren Akustik-Auftritten von sich hören lassen. Aber sind das noch Status Quo? Werden die Fans das honorieren? „Get down, deeper and down“ als Unplugged-Version, wer mag sich das vorstellen? Die Fans werden weiter einen getrieben Rock bekommen, und vielleicht erklimmen Status Quo mit dem neuen Weg noch mal den Rock Olymp: MTV Unplugged ist gerade in Mode in Hannover.

Nach gut zwei Stunden ist das Volldampf-Konzert  zu Ende. Froh, dabei gewesen zu sein, und mit einem Drei-Akkord-Song im Kopf verlassen die Fans ihre Lieblingsband.

Setlist:
Caroline
Wanderer
Something ‘bout you Baby
Rain
Softer Ride
Beginning oft he End
Hold Ya Back
Proposing Medley
Paper Plane
Oriental
Creeping Up
Gerd und Ula
Army
The Caveman – Drum Solo
Roll Over
Down Down
Whatever you Want
Rocking

Uriah Heep – die Fotos