Völkerball – Rammstein-Tribute

Die Halle wird brennen – Völkerball zündet im Capitol Hannover vom ersten Takt an jede Synapse auf Reizempfang!

Die Rammstein-Tribute-Band startet mit „Sonne“  standesgemäß und geht nahtlos mit „Feuer frei“ ins Feuer der Vollbluttakte über. Der Schlag wird heiß, hart und schnell. Blaue Lichtblitze, markante Stimme und eine Bühnenpräsenz, die bei jedem Fan ein Prickeln unter der Haut auslöst. Eine kurze Atempause darf das Publikum bei dem Song „Stein um Stein“ einlegen. Die Fans wanken und singen betört mit.

Keine Frage, René Anlauff hat sein Publikum im Griff. Willig gibt sich die Menge ihm hin. Die präzise, klare Stimme der Bassgitarre (Tillmann Carbow) und die hypnotisierenden Sphären des Keyboards (Andreas Schanowski) verführen  zu einem Flow, der in dem Wunsch des niemals endenden Stückes „Spring“ endet. Dieser Song hat etwas von der Dramaturgie, die  an die psychedelischen Musikphasen vergangener Jahrzehnte erinnert. Danach folgt „Wiener Blut“ und setzt einen weiteren Akzent in der Neuen deutschen Härte.

Einer der Höhepunkte ist „Zerstören“: Eingeläutet wird die intensive Bühnenshow mit  echten Pyros zu „Waldmanns Heil“. Die Schrotflinte knallt, die Stimmung brennt. Der „Haifisch“ verstärkt den Drang, die mittlerweile verschwitzten Körper in Ekstase zu bringen. Die gute Stimmung aller einzelnen Bandmitglieder (Gitarren: Tobias Kaiser, Björn Müller; Schlagzeug Dirk Oechsle) und der Ruderboot-Ausflug von Andreas Schanowski in das Publikum tun ihr Übriges.

„Rammstein“ ist der Opener des zweiten Teils. „Du riechst so gut“ ist für echte Fans der Rockband ein Geschenk. Das Solo aller drei Gitarren gibt zusätzlich Hochspannung und ist die erwartete Aufforderung an das Publikum, richtig loszulegen. Der Übergang zu echten Männergefühlen ist „Frühling in Paris“. „Ich will“ macht an und fordert alles. Es  wird lauter. Das Publikum will mehr. :Völkerball wird gefeiert! Das Ende wird mit einem großen Knall eingeläutet. „Amerika“ ist wunderbar  die Textsicherheit des Publikums ist großartig. Kein Wunder, das Völkerball sich im Capitol wiederholt zu Hause fühlt. Dort wird die Band als Helden-Maschinen auf ihre eigene Empore gehoben.

„Du hast“ bietet knallharten Rock und ergibt eine Steilvorlage für den nächsten Liebesakt des Stakkato-Gesangs. Der Siedepunkt ist erreicht. Frauen würden, wenn sie könnten, die Bühne stürmen, und Männer nicht nur laut ihre pure Lust herausbrüllen. „Ohne Dich“ ist die Liebeserklärung, auf die alle gewartet haben.

Eine Zugabe wird enthusiastisch gefordert – und Völkerball lassen sich nicht lange bitten. Es gibt das Dessert in kleine Happen direkt vom Buffet. Mit „Engel“ wird der fehlende Schlusspunkt gesetzt. Ein Konzert, bei dem das Publikum auf seine Kosten gekommen ist. So dicht kommt keiner an das Original. Und das ist das Erfolgsgeheimnis dieser Cover- Band: mehr Hits, mehr Pyro und publikumsnah. Also fast besser als das Original.

Spaß und Einsatz werden mit einer spontanen Aftershow-Party belohnt.

Auch die eigenen Gehversuche der Heldmaschine werden nicht lange auf sich warten lassen. Mit eigenen Songs ist die Band am 9. Februar 2017 im Lux Club in Linden.

(CK)