Fast vorbei – Rockharz – der Samstag

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Der letzte Tag des Rockharz begann und es herrschte bereits in der Früh überall auf der Campsite rege Aufbruchstimmung.  Line Up technisch war für viele Besucher bereits der Freitag das Highlight gewesen und so nutzten einige den Samstag, um schon einmal zu packen und etwas zeitiger zu Hause zu sein. Vor den Bühnen war die hohe Fluktuation allerdings nicht zu bemerken und auch der allseits bekannte und verhasste After-Festival-Blues lies sich bei den noch anwesenden Besuchern noch etwa Zeit.

Bei den Burning Witches war man sich zwischendurch nicht ganz sicher, ob die Gitarren oder die Sängerin so hoch kreischten. Eine fette Party im Sinne der Achziger wurde es allemal, auch wenn den meisten im Publikum die Band vorher wohl unbekannt war. Diese Neuentdeckung hatte sich definitiv gelohnt.

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Ein bisschen erhabener ging es mit Grand Magus weiter. „I, the jury“ machte den Anfang und so konnte gleich weitergefeiert werden. Neue Songs der kürzlich erschienen Platte „Wolf God“ wurden präsentiert, aber auch ältere Stücke wurden nicht vernachlässigt. „Hammer of the North“ war dabei wohl der Publikumsliebling schlechthin. Gitarrist JB schien besonders begeistert „Rockharz, as usual you are fucking awesome!

Kärbholz scharten eine große und treue Fangemeinde vor der Bühne und schafften es daher recht schnell, das Publikum von sich zu überzeugen. Sänger Torben fragte zwischendurch ganz scheinheilig „Wer kommt denn alles vom Land?“ und erntete wie erwartet Beifall und Jubelrufe. Klar, dass „Kind aus Hinterwald“ im Harz gut ankommt, auch wenn das Lied einfach nur eine Aneinanderreihung von Klischees darstellt. Die Ansagen wirkten teilweise etwas bemüht und die Witze sehr platt, das mag aber auch an dem etwas anderen Humor der Rheinländer liegen. Musikalisch war der Auftritt für Fans der Band immerhin ein Highlight.

Mono Inc überzeugten bei ihrem Auftritt leider nur bedingt. Die Stimmung war ausgelassen und es wurde eifrig mitgesungen, aber nach der gefühlt hundertsten Aufforderung von Sänger Martin, den Refrain von „Voices of doom“ oder „Children of the dark“ noch einmal anzustimmen kam doch das Gefühl auf, die Setlist bestünde nur aus diesen beiden Lieder. Da half es auch nichts mehr, dass Martin bat, doch bitte nicht weiterzuerzählen, dass das Rockharz sein heimliches Lieblingsfestival sei.

Pünktlich zum Auftritt von Epica begann es zu regnen, den ein oder anderen vertrieb dies vom Platz, der Großteil der Besucher schien aber einfach nur glücklich darüber, nicht mehr mit jedem Schritt eine riesige Staubwolken aufzuwirbeln. Auch beim Sound hatten die Niederländer*innen nicht so viel Glück, die Instrumente gerieten alle etwas flach im Vergleich zur Stimme von Simone.
Dennoch waren die Fans voll dabei und feierten ihre Lieblingsband gebührend. Bei Knallern wie „Unchain Utopia“ und „The Essence Of Silence“ ginge das auch gar nicht anders.

Korpiklaani bewiesen bei der Auswahl ihrer Songs durchaus Experimentierfreudigkeit. Tanzbare Nummern wechselten sich mit eher getrageneren Stücken ab, „Kallon Malja“ war mit 10 Minuten Spielzeit und einigen Tempowechseln schon eine kleine Geduldsprobe für die feierwütige Meute. Die kam dann aber mit „Vodka“ „Beer Beer“ und „Happy little Boozer“ vollends auf ihre Kosten. So entwickelte sich ein Anblick, wie man ihn bei Korpiklaani gewöhnt ist. Hier und da entstanden kleine Circle- und Mosh Pits und darüber schlängelten sich die Crowdsurfer. Der Regen nahm leider im Laufe des Sets deutlich zu und der Auftritt endete auch überpünktlich, das dämpfte die gute Stimmung doch merklich.

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Vor dem Headliner gab es natürlich wie immer eine kleine Danksagung von Veranstalter Buddy mit einem Teil der Crew als Verstärkung. Sein Dank galt natürlich seinem Team und den Besuchern, die dieses Festival zu einem besonderen Erlebnis machen. Er meint außerdem, im wesentlichen ginge es eh nur um drei Fragen: „Hat es euch gefallen? Sehen wir uns im nächsten Jahr wieder? Habt ihr noch Bock?

Die Antwort aus lautem Jubel konnte gleich nahtlos in die Vorfreude auf Children of Bodom übergehen, die sich in dichten Nebel gehüllt auf die Bühne begaben und mit „Are you dead yet?“ und „Under grass and clover“ wurde direkt losgebrettert. Da war dann auch der Regen allen egal. Die Crowdsufer kollidierten etwas mit den überall wirbelden Mosh Pits, denn auch zu dieser späten Stunde wurde bei den Fans nicht schlapp gemacht. Auch die Musiker hatten sichtlich Bock, Licht und Nebel wurden geschickt und passend eingesetzt. Auf der Setlist gesellten sich zu einigen Songs des neuen Albums „Hexed“ auch ein paar Klassiker und Lieblinge: „Hate Me!“, „Downfall“ und „Everytime I die“ feuerten die Menge noch einmal richtig an und mit „If you want peace..prepare for war“ fand sich ein schöner Abschluss eines sehr gelungenen Headliner-Sets.

Wer nun immer noch nicht genug hatte konnte noch bis spät in die Nacht mit den After Headliner Late Night Slots in den letzten Abend des Rockharz 2019 feiern. Dadurch, da den ganzen Tag schon ein reger Aufbruch im Gange war, gestaltete sich die Abreise am Sonntag sehr geordnet und erstaunlich schnell. Lobend zu erwähnen ist die Sorgfalt, mit der ein Großteil der Campingfläche von den Besuchern aufgeräumt wurde. Der stehen gelassene Müll wurde an einigen Stellen gesammelt und die Pfandsäcke für die Mitarbeiter von „Glück in Dosen“ separat gelagert. Natürlich gab es auch einige schw.. also.. unordentliche Schafe, aber auch die haben im nächsten Jahr die Chance zu beweisen, dass sie würdig sind, auf dem saubersten Festival Deutschlands zu campen.

Während auf dem Gelände noch abgebaut wurde, startete bereits der Vorverkauf der Tickets für 2020. Aus den Serverabstürzen der vergangen Jahre wurde gelernt, nun ist nicht mehr die Anzahl, sondern der Bestellzeitraum für die Frühbucherpakete begrenzt. Eine sehr benutzerfreundliche und angenehme Umstellung. Bis Montag, den 15.07.2019 um 15 Uhr hatten alle Rockharz-Liebhaber und solche, die es werden wollen die Zeit, ganz entspannt ihr Bundle zu bestellen.  Es lohnt sich, möglichst bald ein Ticket zu ordern, bevor die Veranstalter wieder ein (sehr verdientes) AUSVERKAUFT melden und die hektische Suche bei Facebook und Ebay beginnt.

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Als kleinen zusätzlichen Anreiz hier noch einmal die bereits bestätigten Bands für das Rockharz 2020: RUNNING WILD, ACCEPT, SUBWAY TO SALLY, ELUVEITIE, DARK TRANQUILLITY, ENSIFERUM, DESTRUCTION, OST+FRONT, EKTOMORF
Also, sehen wir uns nächstes Jahr wieder im Harz? Ja oder Ja?

(VS)