Subway To Sally
+ Fiddler´s Green
+ Knasterbart
+ Vogelfrey
Garanten für einen langen Abend!
Alljährlich feiert Subway To Sally mit einer illustren Schar an befreundeten Bands die Eisheiligen Nächte, der 29.12 ist somit für alle Bremer Fans ein fester Termin zum Jahresende geworden. Das Pier 2 platzt in diesem Jahr wieder aus allen Nähten, kein Wunder bei dem Billing.
Den Beginn machen so Vogelfrey aus Hamburg vor versammelter Meute und ihnen gelingt es schnell das Pier auf Betriebstemperatur zu bekommen. Mit „Mittelalter Rockstar“, „Hörner Hoch“, oder „Schüttel dein Haupt“ können Sie beim Bremer Publikum gut punkten und übertragen ihre Spielfreude auch schnell in die ersten Reihen. Als sich bei „Magst du Mittelalter“ Chris Harms als Jesus auf die Bühne gesellt ist der Auftritt perfekt abgerundet und der Pöbel ist amüsiert.
Apropos Pöbel und Gesocks, nun ruft uns Knasterbart zur fröhlichen Kaperfahrt und sorgt mit dem Piratenliedern für freudiges Entzücken unter allen Trunkenbolden, Matrosen und Papageien. Die Band besteht ja bekanntermaßen aus Mitgliedern von Versengold und Mr. Hurley, dieses Rumgemisch passt heute perfekt in den Abend und so schunkelt das Publikum ab dem ersten Lied munter durch die Halle. „Lieber widerlich als wieder nicht“, „Sauf mich Schön“, „Heilige Hotze“ sorgen hier für fröhliche Gesänge im Publikum. Die beiden Sänger führen hierzu noch gekonnt durch das Programm und natürlich dürfen die Highlights „Kneipenschlägerei“, „Laich mich Ein“, „Mein Stammbaum ist ein Kreis“ und „Mein Körper ist ein Tempel“ nicht fehlen, aber bei „Gossenabitur“ brennt die Hütte in Bremen.
Dass bei Fiddler‘s Green die Stimmung eigentlich nie verebbt dürfte allen bekannt sein, fast 30 Jahre hat die Band nun schon auf dem Buckel, aber das ist kein Hindernis um weiterzumachen. Einzig Sänger Ralf Albers füllt wohl schon heimlich sein Rentenantrag aus und darf heute aufgrund eines Hexenschusses heute Abend nicht wild springen, Grund genug für die restliche Band ihn damit aufzuziehen. Dennoch ist die Performance nicht stark eingeschränkt, mit „A Night in Dublin“, „Folk´s Not Dead“, „No Anthem“, „One Fine Day“, „Down“ haben sie das Publikum schnell in der Hand und sorgen für einen fröhlichen Folk Pogo im Pier 2. Vor „No Anthem“ wird noch einmal politisch klare Stellung bezogen, Respekt und warum nicht mal im Greenpeace Schlauchboot über die Menge gleiten, Tobias Heindl macht es bei „Born to Be a Rover“ einmal vor und überlebt den Ritt in der Bremer Brandung. Ebenfalls geben die Fiddler´s noch einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende Akustiktour und performen ein kleinen Einschub inkl. Becherakrobatik auf der Bühne. „Yindy“, „Victor and his Demons“ und „Old Dun Cow“ bringen nun noch für einen würdigen Abgang von Fiddler´s Green und die ganze Halle tanzt.
Subway To Sally hat den heutigen Abend dezent auf das aktuelle Hey Album ausgerichtet und so starten sie wie auf der Tour mit „Messias“ in den Abend, wem das nicht gefällt, kann dann auch gleich nach „Island“ ziehen: Auch hier wieder im Duett mit Chris Harms. Die Setlist ist neben den Hey Songs auch gespickt mit den alten Hits wie „Kleid aus Rosen“, „Falscher Heiland“, „Unsterblich“, „Henkersbraut“ oder dem wie immer schönen „Eisblumen“ inklusive Fangesängen.
Einzig der Sound scheint manchmal etwas blechern aus den Boxen und reduziert den ‘Wumms‘, dennoch tanzt das Publikum durch die Nacht. Nach dem „Tanz auf dem Vulkan“ leitet ein episches „Anna´s Theme“ zum „Am tiefen See“ über, hierbei frohlockt Ally so manche Gesangslinien aus ihrer Stimme, Gänsehaut inklusive. Noch „Arme Ellen Schmitt“ und „Alles was das Herz will“ nachgeschossen und die Band sorgt für das erste Finale zum Ende des Abends. Die Stücke „Aufgewacht“ und „Ausgeträumt“ sind ein brachiales Doppelgespann, insbesondere die Melodie von „Ausgeträumt“ hallt ewig in die Nacht hinaus und will nicht mehr aus dem Ohr verschwinden, argghh – ein Ohrwurm.
Es ist bereits sehr spät, aber Subway To Sally legt jetzt noch einmal in der Zugabe nach, „Sieben“ prüft noch einmal die späten Mathematikkenntnisse des Publikums und „Ohne Liebe“ die Harmonielinien. Harmonisch geht es dann auch auf der Bühne zu, bei Veitztanz kommen alle Bands des Abends auf die Bühne und performen den Song zusammen. Hört sich lustig an und sieht auch so aus, war da noch was? Stimmt: Subway To Sally kommen noch ein zweites Mal zurück auf die Bühne, denn ein abschließendes „Julia und die Räuber“ muss dann noch sein.
Am 29.12.2020 gibt es dann am selben Ort eine Wiederholung mit Subway to Sally, Tanzwut, Mr. Hurley und die Pulveraffen und Mr.Irish Bastards.
Setlist Subway To Sally
Messias
Island (inkl. Chris Harms)
Kleid aus Rosen
Falscher Heiland
Imperator Rex Graecorum
Henkersbraut
Unsterblich
Eisblumen
Tanz auf dem Vulkan
Anna’s Theme
Am tiefen See
Arme Ellen Schmitt
Alles was das Herz will
Aufgewacht
Ausgeträumt
Sieben
Ohne Liebe
Veitstanz
Julia und die Räuber