Kein Jahrzehnt war musikalisch so interessant, experimentierfreudig, vielseitig und einflussreich wie die 80er Jahre.
Variantenreiche Spielarten der Musik eroberten damals die Charts und Discotheken. Wie Pop und Disco in allen Versionen, Rock’n Roll, Soul, Reggae, Funk, Hardrock, Punk und vor allem aber der Synthiepop und New Wave beherrschten die Diskotheken.
Bands wie Kraftwerk, Depeche Mode, OMD, Ultra Vox, Sisters of Mercy, Pet Shop Boys, Anne Clark, Human League, Flock of Seagulls, aber auch Camouflage oder Alphaville u.a. prägten mit ihrer Musik nicht nur eine ganze Generation, sondern veränderten auch mit ihren Innovationen und Ideen die Musikwelt nachhaltig bis in die heutige Zeit.
So fühlen sich viele Komponisten, DJ’s , Soundtüftler, Musiker und Bands auch heute noch schöpferisch inspiriert vom Sound dieser ganz besonderen musikalischen Dekade und lassen diesen unüberhörbar in ihre Musik einfließen.
Einer von ihnen ist Chris Pohl, der schon lange eine feste Größe, in der Musikwelt dieses Landes, besonders aber in der Dark Wave und Gothic Szene ist und mit seiner Band BLUTENGEL nicht nur eine große Fangemeinde aufweist, sondern auch mit seinen Alben immer wieder eindrucksvolle Charterfolge feiert.
https://www.youtube.com/watch?v=XNwBJBF65Q4
Mit seinem Projekt „She Hates Emotions“ und dem neuen zweiten Album „Happy Pop Music“ verneigt sich der kreative und umtriebige Musiker musikalisch voller Hochachtung nun erneut vor dieser Zeit, als die Synthie – und elektronische Musik erfolgreich laufen lernte und ihren Siegeszug rund um die Welt antrat.
Dabei sind auch die neuen Songs stark an die Helden dieser Zeit und die Pioniere des Synthi -Pop angelehnt, mit einem spürbaren Hauch voller 80er-Romantik, mit verspielten Synthies und unwiderstehlichem Wave-Appeal.
„Natürlich baue ich auf dem ersten Album auf und habe wieder sehr minimalistische Songs geschrieben, die jedoch sehr eingängig sind und viel 80er Flair versprühen, ohne krampfhaft so klingen zu wollen, wie damals.
Der Titel „Happy Pop Music“ ist natürlich ironisch, da ich auch hier wieder traurige Themen wie Einsamkeit, Suche nach dem Sinn des Lebens, Depressionen, Angst vor dem Älterwerden oder sogar die Zerstörung der Erde durch den Menschen anpacke.
Alleine durch den höheren Gesang und den Minimalismus grenze ich mich hier klar von BLUTENGEL ab.“
Wobei schon die ersten Vorabsingles, wie u.a. „Meant to be alone“ mit sehr coolem 80er Jahre Touch, einer unheimlich eingängigen Melodie und coolen Synthie Lines über die Chris sagt: „Außergewöhnlich ist, dass hier der Refrain erst zum Schluss kommt. Textlich befasse ich mich mit dem Einsam sein…. Das Gefühl alles und jeden verloren zu haben und die Überlegung, ob das vielleicht alles so sein soll und man einfach verdammt ist, ewig alleine zu bleiben“ machen Lust auf das neue Album.
https://www.youtube.com/watch?v=TtbXawDCfxI
So fassen „SHE HATES EMOTIONS“ mit „Happy Pop Music“ geschickt die Sounds der führenden Bands der 80er in neu produzierte, mal melancholische, mal tanzbare Stücke zusammen und klingt musikalisch, wie eine perfekte Reise in eine Zeit, die viele von uns ganz bewusst durchtanzt und er- bzw. durchlebt haben.
Mit anderen Worten ein cooles, gut zu hörendes Album, das ein wenig düstere Wehmut an die 80er aufkommen lässt, an eine Dekade in der die Welt und das nicht nur musikalisch ein wenig mehr in Ordnung schien als heute….
Übrigens gibt es mit „Ich will hier weg“ auch eine deutschsprachige Nummer auf dem neuen, sehr gelungenen Werk.
Und Chris bestätigt: „Genau! Auf dem Album gibt es auch EINE deutsche Nummer! Der Rest ist in Englisch gesungen.
Des Weiteren habe ich mir erlaubt zwei 12inch Mixe zu machen, wie es in den 80er gang und gäbe war….”
Fazit: Wer sich immer noch oder wieder für den Synthiepop und den elektronischen Sound der 80er begeistern kann oder will und Spaß hat an diesem Sound, der die Welt veränderte wie kein anderer, liegt mit und bei Chris Pohls neuem Projekt „SHE HATES EMOTIONS“ und dem neuen 2. Album des Projekts „Happy Pop Music„, das übrigen viel runder und harmonischer als das Erstlingswerk rüberkommt, goldrichtig!
Text+ Foto: Stefan Peter
CD Cover von out of line