Rund 37 Jahre ist es her, als in Ingolstadt fünf Musiker beschlossen eine Band zu gründen und mit handgemachten, hartem Rock die Bühnen der ganzen Welt zu erobern.
Besonders in den glorreichen achtziger Jahren konnten die Herren mit ihrer Band, die sie BONFIRE nannten, rund um den Erdball viele große Erfolge feiern.
Auch, wenn es in der Zwischenzeit vielleicht ein bisschen ruhiger um BONFIRE geworden ist und die Band sich immer wieder personell stark verändert hat, zur Ruhe gesetzt haben BONFIRE sich noch lange nicht. Ganz im Gegenteil, die Band hat in den letzten Jahren weit über 1000 Liveshows vor vielen begeisterten Fans in Japan, den USA und in Europa gegeben und ist immer noch auf vielen Bühnen und Festivals ein gern gesehener Act und eine feste Größe in der Hartrockszene.
Mit ihrem aktuellen Album „Fireworks MMXXII“, zeigen BONFIRE, dass sie trotz der vielen Jahre im Hardrockgeschäft immer noch für so manche Überraschungen gut sind.
Nicht nur dass die Band mit einer ganz neuen Besetzung an den Start geht – von der Ur Besetzung ist nur noch Gründer, Kopf, Gittarist und Komponist Hans Ziller bei BONFIRE aktiv, nein auch stilistisch hat sich einiges getan.
So lassen es BONFIRE auf ihrer neuen CD so richtig krachen und beweisen damit sehr eindrucksvoll, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
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BONFIRE – S.D.I. (MMXXIII Version) // Official Lyric Video // AFM Records
Wobei eine ganz besondere Rolle die ersten drei Alben ‚Don´t Touch The Light‘ (1986), ‚Fireworks‘ (1987) und ‚Point Blank‘ (1989) in der Bonfire-Karriere spielen und die eine gesamte Ära geprägt haben.
Als Gründungsmitglied und Hauptkomponist manifestierte sich deshalb in Zillers Kopf die kühne Idee: Wie würden die Songs dieser mittlerweile betagten Scheiben eigentlich klingen, wenn man sie unter zeitgemäßen Studiobedingungen noch einmal neu aufnehmen würde?
Besonders spannend war seine Überlegung auch deshalb, da die aktuelle Bandbesetzung zu den stärksten ihrer gesamten Laufbahn zählt.
Und so wurde aus dieser Idee tatsächlich Realität: BONFIRE haben alle drei Scheiben komplett neu eingespielt. „Das Ziel lautete: Wir nehmen die Songs so auf, als ob BONFIRE in den Achtzigern eine Metal-Band gewesen wäre!“
So überzeugen BONFIRE mit frischem, schnellen und kernigen Hardrock und Metal in den Neuaufnahmen ihrer Songs, die es wirklich in sich haben. Da gibt es keine Kompromisse – BONFIRE rocken unüberhörbar laut, hart und geradeaus und beweisen, dass sie ihr Handwerk bestens beherrschen. So gibt der griechische stimmgewaltige Sänger Dyan Mair, der als eines der größten europäischen Gesangstalente der Gegenwart gehandelt wird, hier gesanglich seinen Einstand in der Band.
Der Südeuropäer entpuppte sich als riesiger BONFIRE-Fan für den ein Lebenstraum wahr wurde. In weniger als zwei Wochen sang der 30-Jährige sämtliche 35 Songs der drei Kultscheiben ein. Ziller ist begeistert: „Dyan kann einfach alles singen, von Rockröhre bis Falsett. Bei ihm weiß man schon jetzt, dass er auch auf der Bühne richtig abliefern wird.“
Neben Mair und Ziller gehören Sologitarrist Frank Pané (Valley´s Eve, Sainted Sinners), der New Yorker Bassist Ronnie Parkes und Drummer Fabio Allesandrini (Annihilator) zum Line-Up.
Was namentlich nach Metal förmlich schreit, klingt auch so: Mit den Neuaufnahmen von ‚Don´t Touch The Light‘, ‚Fireworks‘ und ‚Point Blank‘ kleiden BONFIRE die großartigen Songs der Originalscheiben in einen kraftvollen Sound, die bei aller Wucht nichts von ihrer Vielschichtigkeit eingebüßt haben.
Ziller: „Natürlich haben wir uns weitestgehend an die originalen Arrangements gehalten, haben lediglich hin und wieder ein Riff leicht verändert oder den Sound eines Gitarrenparts modernisiert. Alle wesentlichen Elemente bis hin zu den Texten blieben jedoch unangetastet.“
Kein Wunder also, dass Ziller & Co. ihren Geniestreich so umfangreich wie möglich präsentieren wollen und gleich sieben (!) Vorabsingles auskoppeln werden, um gleichzeitig auch über eine reichhaltig ausstaffierte Sammlerbox mit tollen Fan-Items nachzudenken. Material dafür gäbe es laut Ziller reichlich: „Wie der Inhalt konkret aussieht, ist aber natürlich noch ein kleines Geheimnis, nur so viel: Ich schreibe derzeit ein Buch über meine Musikerkarriere. Also: Wer weiß!?“
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BONFIRE – Who’s Foolin‘ Who (MMXXIII Version) // Official Music Video // AFM Records
Fazit: „Fireworks MMXXII“ das am 20.09.2023 erscheint ist sicher ein richtig gutes, handgemachtes, hartes, aber auch melodisches, mehr Metal als Hardrockalbum geworden, mit dem BONFIRE nun wieder in Richtung Zukunft durchstarten wollen, um vor allem Live die Fans zu überzeugen bzw. neu zu erobern. Aber als krisengeschüttelter Fan der Band, fragt man sich doch, ist das noch BONFIRE, wie ich sie mochte und hören will? Bei allem Respekt für die Musiker, allen voran Hans Ziller – mit seiner Liebe zur Band und Tradition, aber wäre hier ein Neuanfang unter anderen Namen nicht vielleicht besser gewesen? Zumal der Sound viel härter und die enorme Stimmgewalt von Dyan Mair doch sehr speziell ist und mit der von Vorgänger wie dem legendären Claus Lessmann oder zuletzt Alex Stahl (der die Band überraschend verließ), doch recht wenig Ähnlichkeit hat.
Stefan Peter
Fotos: Leonad Ludwig
Cover: AFM
Bonfire – Tour 2023 Tourdaten
31.10.23 Der Hirsch, Nürnberg
01.11.23 Musiktheater Piano, Dortmund
02.11.23 Musiktheater Rex, Bensheim
03.11.23 Kaminwerk, Memmingen
04.11.23 Die Halle, Reichenbach a.d. Fils
05.11.23 Backstage München, München
11.11.23 Eventhall Airport, Piesenkofen
14.11.23 Kulturzentrum neun, Ingolstadt
15.11.23 Brauhaus, Chemnitz
18.11.23 Hypothalamus, Rheine
