Man muss sie eigentlich gar nicht vorstellen, denn Kylie (Ann) Minogue, die am 28. Mai 1968 in Melbourne geboren wurde, ist nicht nur Schauspielerin, sondern als Sängerin mittlerweile zur echten Popikone herangereift. Schon als junges Mädchen im Alter von elf Jahren trat sie in den Fernsehserien wie „Die Sullivans”, „Skyways“ oder die „The Henderson Kids“ in Erscheinung. Mit der Rolle der Charlene Mitchell in der TV-Soap Nachbarn (Neighbours) gelang ihr 1986 schließlich ihr großer Durchbruch.
Aufgrund des Mega Erfolgs, den die junge Kylie in Australien für sich verbuchen konnte, wurde die damals 19-Jährige vom englischen Produzententeam und der Hitfabrik Stock Aitken Waterman unter Vertrag genommen. Ihre erste internationale Singleveröffentlichung “I Should Be So Lucky” wurde Anfang 1988 sofort ein weltweiter Hit, sowie die Neuinterpretation von „The Loco–Motion“, die die neue Karriere der sympathischen jungen Frau besiegelte.
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Kylie Minogue – I Should Be So Lucky – Official Video
Seitdem lässt sie die Liebe zur Musik nicht los, die ihr in vielen persönlichen Schicksalsschlägen immer wieder Kraft und Mut gegeben hat. Mit über 34 Top Ten Singles ist sie mittlerweile die zweiterfolgreichste Sängerin in der Geschichte der Charts nach Madonna. Insgesamt haben Kylies Songs über 300 Wochen in der Official Singles Top 40 Charts verbracht. Sie hat weltweit mehr als 80 Millionen Alben verkauft und ihr Katalog erreicht weltweit allein bei Spotify über eine halbe Milliarde Streams. Kylie hat mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter 3 BRIT Awards, 2 MTV Music Awards und einen Grammy.
Dass sich an dem Erfolg so schnell nichts ändern wird, daran besteht mit Sicherheit kein Zweifel, denn die australische Sängerin wird, was Kreativität und Ideen angehen, so schnell nicht müde, um sich immer wieder, sehr zur Freude ihrer Fangemeinde rund um den Erdball, neu zu erfinden.
So auch auf ihrem neusten Werk „TENSION“
„Ich habe die Arbeit an diesem Album mit einem komplett leeren Blatt Papier begonnen, ich war wirklich absolut unvoreingenommen“, sagt Kylie über die Entstehung von Tension.
„Im Gegensatz zu meinen letzten beiden Alben gab es auch kein vorher festgelegtes Thema. Stattdessen ging es einfach darum, diese Lebensfreude, die Fantasie, das Gefühl eines Moments zu finden und danach alles für den Song zu tun.
Ich wollte den individuellen Charakter jedes einzelnen Songs zelebrieren und richtig tief eintauchen in die Freiräume, die daraus resultieren.
Ich würde sagen, das Ergebnis ist ein Mix aus persönlicher Reflexion, unbeschwerten Clubsounds und so einem Hochgefühl mit melancholischen Untertönen.“
Bereits die eingängige Single „Padam Padam“ zeigte eindrucksvoll, wohin die Reise geht.
Der Song, der von Lostboy (Griff, Anne-Marie, Tiesto) produziert wurde, enthält alles, was man der zierlichen Australierin liebt. Von den euphorischen Vocals über den ansteckenden Refrain bis hin zum herzzerreißenden elektronischen Drumbeat hat das Stück alles für einen Kylie-Klassiker, von dem das Album insgesamt 11 aufweist, die sofort im Ohr bleiben.
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Kylie Minogue – Padam Padam (Official Video)
Kylie hat für das Album mit einer Reihe von Produzenten zusammengearbeitet. Sieben der Tracks wurden von ihren langjährigen Mitarbeitern Biff Stannard und Duck Blackwell produziert und mitgeschrieben.
Über den Aufnahmeprozess sagt Kylie: „Ich liebte es, wieder mit meinen Mitarbeitern im Studio zu sein, aber ich konnte auch von den Fernaufnahmen profitieren, an die wir uns alle gewöhnt haben – mein mobiles Studio wich anderthalb Jahre lang nicht von meiner Seite! Das Album ist eine Mischung aus Songs, die ich selbst geschrieben habe und Songs, die mich wirklich angesprochen haben. Die Aufnahme dieses Albums hat mir geholfen, schwierige Zeiten zu meistern und das Jetzt zu feiern.
Ich hoffe, es begleitet die Hörer auf ihren eigenen Reisen und wird Teil ihrer Geschichte.“
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Kylie Minogue – Tension (Official Video)
Mit anderen Worten, Kylie Minogue und ihr Team haben sich wieder neu erfunden und dabei ein Album mit Musik abgeliefert, das richtig Spaß macht, in einer Zeit, die nicht unbedingt einfach ist.
Dabei haben sie viel wert auf Melodie und Harmonie gelegt und das Ganze richtig fett produziert und mit absolut Club und Dancefloor tauglichen modernen Sound abgerundet, dass es nur so eine Freude ist. Da kann so manches Möchtegernpopsternchen sich noch so einiges abschauen, vor allem weil Kylie etwas kann, was viele nicht mehr können – RICHTIG Singen!
Stefan Peter
Foto Cover BMG
Fotos Kylie :
Credit: Edward Cooke / Erik Melvin