Fährmannsfest 2024 der Sonntag

Hier geht es zum Freitag und Samstag.

Die Eisbrecher und Egon und die Treckerfahrer sind am heutigen Sonntag die Opener auf der Faust-Wiese. Beatbar hingegen bespielen als Erstes die Musikbühne. Diese Hannoveraner erfinden sich immer wieder neu. Wir sind leider erst ab den Godots komplett dabei.

Beatbar

Für die Godots aus Hannover ist ein Heimspiel angesagt. Die junge Band veröffentlicht am 06. September ihr zweites Album mit dem Titel „Where Do We Start?“ und es gibt natürlich einen Vorgeschmack darauf. So wird zum Beispiel die Single „Kiss Me“, die am 30. August erscheint, vorgestellt und stößt bei den Fans auf Begeisterung. Sänger Borzy freut sich sichtlich über das Publikum und grüßt „Schön, dass ihr alle da seid!“ Die Godots positionieren sich ganz klar gegen die Behinderung von Seenotrettern im Mittelmeer und kündigen auch einen neuen Song zu dem Thema an. Die rauchige Stimme und der stark nach vorn gerichtete Alternative-Rock bringen eine deutliche Abwechslung am heutigen Sonntag.

Auch DenManTau aus Hamburg haben etwas Neues im Gepäck. Die EP trägt den Namen „Songs for You“ und erscheint demnächst. Passend zum Titel freut sich Sänger Paul darüber, dass Musik die Menschen immer zusammenbringe. Mit sehr melodischen Liedern ziehen DenManTau ihr Publikum in ihren Bann. Doch auch hier darf das politische Statement nicht fehlen und unter dem Motto „Musik bringt Menschen zusammen“ erzählt Paul von seinen Inspirationen für „Strange Love“, welches er nach einem Besuch in der Ukraine geschrieben habe. Das Feld füllt sich während des Auftritts immer mehr und so wird die Frage „Seid ihr mit uns?“ kräftig mit „ja“ beantwortet. Zum sommerlichen Wetter passend fließen die Lieder vergleichsweise sanft dahin und das Publikum entspannt dazu oft auch auf Picknickdecken auf der Wiese.

Einen starken Kontrast dazu setzt Grillmaster Flash mit seiner Live-Band The Jungs. Nun gibt es mit harten Riffs etwa bei „Hängen mit den Jungs“ wieder viel Moshpit und Applaus. In gewohnter Weise gibt es natürlich wieder texterische Perlen, zum Beispiel „Sottrum“, in dem die These, Sottrum sei die Heavy Metal Hauptstadt, sicherlich den ein oder anderen erstmaligen Zuhörer zum Schmunzeln gebracht haben dürfte. Eine Kostprobe aus seinem kürzlich erschienen Album „Fleash Mëtal“ wird humorvoll anmoderiert. So deklariert Grilli den Song „Gefangen in der Friendzone“ als Fortsetzung des Schlagers „1000 Mal berührt“.
Es ist also nicht verwunderlich, dass nach dem Ende der Show die „Zugabe“-Rufe nicht enden wollen.

Mit Wisecräcker geht es im Anschluss wieder in die Richtung Ska-Punk. Als die Hannoveraner die Bühne betreten, ist es zum ersten Mal an diesem Sonntag wieder so richtig voll vor der Bühne. Nach einem langen Intro werden Wisecräcker dementsprechend lautstark begrüßt. Nachdem Sänger Alex feststellt, dass sie jetzt „drei Lieder zum Beeindrucken“ gespielt haben und es seiner Meinung nach nun bergauf gehe, folgt mit „3, 4,5 ,6 Bierchen“ tanzbare Musik. Es folgt die für das 2023 erschienene Album titelgebende Ballade „Vida en Color“. Danach gibt es große bunte Bälle, die von den Fans bis zum Ende des Auftritts umhergeworfen werden.


Während der Zugabe begeben sich Posaunist Gerrit und Trompeter Bela ins Publikum und spielen dort in der Mitte eines Circle Pits. Nur durch Alex‘ Ausruf: „Kasse 3 – Storno! Wir vermissen einen Trompeter und einen Posaunisten!“ lassen sich die beiden zur Rückkehr auf die Bühne überreden.

Die letzten beiden Bands liegen dann ganz parallel: Hammerhai rocken die Bunte Bühne auf der Faust-Wiese, während Raum 27 auf der Musikbühne spielen.

Bei Hammerhai gibt es zunächst einen längeren Soundcheck, weshalb die zahlreich erschienenen Besucher etwas ungeduldig mit den Hufen scharren. Kurze Zeit später geht es dann los mit „Alte Schule“, hauptsächlich vorgetragen auf einer Mundharmonika, „um euch zu verwirren“, wie Sänger Christian verrät. Während der ersten Songs traut sich das Publikum so langsam an die Bierzeltgarnituren vorbei nah vor die Bühne. Vermutlich deshalb springt Christian bald von der Bühne und tanzt singend durchs Publikum. So wird zu „Lass Dich“ oder „Imperium“ fröhlich um ihn herumgetanzt. Hammerhai machen Spaß und nehmen sich dabei selbst nicht zu ernst, sie sind ein würdiger Abschluss für die Bunte Bühne.

Währenddessen treten Raum 27 auf die große Musikbühne. Die Band spielt vor allem Songs aus ihrem 2023 veröffentlichten Album „Anfangen anzufangen“. Außerdem gibt es eine Tourankündigung, die nächstes Jahr auch ein Konzert im Faust in Hannover beinhaltet. Bei „Seifenblase“ geben die Fans mit ihren Seifenblasenkanonen noch einmal alles, sodass bald unzählige Seifenblasen im Scheinwerferlicht schillern. Sänger Tristan fordert das Publikum auf, einen den größten Moshpit des Abends zu bilden, was sich dieses nicht zweimal sagen lässt.  Zu „Ruf mich nicht an“ und „Vermiss Dich“ erreicht die Stimmung den vorläufigen Höhepunkt. Dies wird dann nur noch gesteigert, als sich Tristan beim Finale „Oft gesagt“ an die Wellenbrecher stellt und von dort aus die letzten Zeilen singt. Lange Sprechchöre folgen, doch das Konzert ist dann wirklich vorbei.

Während sich das Publikum auflöst, findet das traditionelle Sammeln von Bechern für Viva con Agua statt, bei dem die Besucher ihre Becher auf das Moderatorenteam werfen, welches dabei „einen absoluten Scheiß-Song“ singt. Es kommt zur Freude der Organisatoren auch eine ordentliche Menge Becher zusammen.

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(BD)

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