Drei Tage Lux Club Linden, 5 Acts, unterschiedlicher konnte es nicht werden!

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lux-logo-black-150Der Lux Club Linden schwingt sich auf, einer der kleinsten und angesagtesten Clubs in Hannovers Musikszene zu werden. Er fasst bei einem Konzert vielleicht 250 Menschen und hat eine ca. 40 cm hohe Bühne und die Musiker müssen durch das Publikum, wenn sie selbige betreten wollen. Ein Club um den Künstlern unvergleichlich nahe kommen zu können. Früher war es der „Anhang“ an das Capitol Hannover, danach ging es über den Ballsaal der Finsternis bis hin zum erfolgreichen Party und Konzert Club LUX.

Freitag, 20.2. Nashville Sound im Doppelpack:
Max von Wegen aus Leipzig als Support von Erik Penny

Samstag 21.2. The Sore Losers als Vertreter des belgischen Blues – Rock ‚n‘ Rolls

Sonntag 22.2. Powerrock mit The Minutes und etwas Grunge mit The Paintbox als Support

DSC_6802Max von Wegen ist der MC Fitti der gefühlvollen Klänge. Eine gewisse Ähnlichkeit ist ihm nicht abzusprechen. Die Songs sind aber nicht verwechselbar. Alles was der aus Leipzig kommende Max von Wegen präsentiert, ist er selbst. Seine Erfahrungen mit dem Leben, der Mutter, seiner Katze und Menschen die aus Gebüschen springen, um ein Video mit ihm zu drehen, sind nur kleine Anekdoten. Allein steht er auf der Bühne, mit Kappe, Brille und Vollbart, spielt gefühlvoll die Akustikgitarre und klemmt sie, Song für Song, Bund für Bund weiter unten ab. Gesanglich stark und sichtlich zufrieden mit seinem Leben.


DSC_6873Erik Penny
war schon einmal im Capitol, aber „nur“ als Support von Phillipp Poisel. Hier im Lux Club ist es alles etwas persönlicher und die knapp 100 Personen halten anfangs deutlich Abstand. Der Songwirter und Singer ist von dem klassischen Rock und Folk der 70er und der späteren New Wave und Alternativ/Indie Rock beeinflusst. Dennoch klingt das ganze etwas für uns nach Nashville Sound mit klaren Rockeinschlägen. Seine Songs sind wie zu Max passend akustisch aufgelegt. Die Songstrukturen sind klar und durchgängig. Ein schönes längeres Set mit vielen gut auf die Band eingepassten Songs lassen die Persönlichkeit wie ein Bukett langsam reifen. Ein Spannungsbogen, der sich, wie bei einer gut gemachten LP, langsam aufbaut, aber nicht auseinander gerissen werden will.

Setlist:
Flowers & Fire
Like Water
Another Way of Talking
A Path we share
Santa Ana
Girl From Oaxaca
Heart bleed out
Side of the Road
Solo:
Big Hotel
This Fire
————-
High as a Ghost
Call it Home
Under The Gun
Bend
The Meaning
Honey Please
Old Enemies
Dance
Zugaben:
Bad Moon Rising
Feel Love

DSC_6930The Sore Losers sind laut, ein wenig schmutzig und aufregend frisch. Die Belgier haben einen Garagen-Rock-Sound wie er unverfälschter nicht sein kann. Belgier, nicht ganz, der Schlagzeuger stammt aus Italien. Ansonsten sind The Sore Losers eine eingespielte Rockband. Brauchten die Zuschauer gestern keine Angst um ihr Gehör haben, empfiehlt es sich heute doch einen leichten Gehörschutz aufzulegen. Ab dem ersten Song geht es direkt los, hart und ohne Umschweife in your Face. Anmerkung unseres Fotografen: Lux braucht kein Licht, sagt ja schon der Name. Die Band hat ihre eigene Bühnenmannschaft dabei, die Sound und Licht selbst machen. Letzteres war quasi nicht vorhanden, wir entschuldigen die verrauschten Fotos jenseits der 6400 ISO. Davon abgesehen bringen die vier das Lux schnell zum Kochen und auch eine extra angereiste jüngere Geburtstagsgesellschaft hat ihren Spaß. Das Eis ist schnell gebrochen und der Gitarrist hockt dem Publikum mehrfach zu Füßen. Die Sounds, die er dabei aus der Gitarre holt, erinnern irgendwie an die facettenreichen Spielarten von The Edge. Mitwippen und tanzen ist des Publikums Dienst an der Band, die nicht ohne Zugaben gehen gelassen wird.

DSC_7023The Paintbox aus Winsen Luhe sind als 2 Man(n) Combo unterwegs. Mehr braucht es aber auch nicht. Ehrlich und sauber, Schlagzeug und Gitarre reichen völlig aus, um Grungerock zu liefern. Gut der Gesang darf nicht fehlen. Den liefert Frontmann Malte, der voller Bewegungsdrang, den selbsternannten Genre „Psychedelic Overdrive, Rock“ zelebriert. Mehrfach nicht auf der Bühne zu halten und vom Schlagzeugkollegen Conner angetrieben, ist schon für zwei Musiker kaum genug Platz auf der Bühne. Die Band gehört seit 2012 zum festen Bestandteil lokaler Festivals und tourt mit ihrem Liveprogramm ständig durch die Lande. Der Merch wird dann liebevoll von der Band selbst wahrgenommen, das Digipack gibt es für 5 €.
DSC_7119The Minutes reisen erst direkt zum Auftritt an. Fliegende Gitarrenwechsel und Speed bestimmen die Show. Irish, ja, aber Folk, nö. Rock’n‘ Roll is dead, long live Rock’n‘ Roll steht bei ihnen auf der Page in gelben Lettern. Für den ungeübten Zuhörer wäre wohl Punk Rock eine gute Umschreibung.  11 schnelle Songs im Gepäck und den Spruch „only 10 Minutes more Minutes“ sorgt für zufriedene Gesichter. Hier wird gesprungen, gehüpft und getanzt, auf der Bühne, vor der Bühne, das Publikum zusammen mit dem Frontmann, der sich mit kabelgebundener Gitarre weit in das Publikum wagt. Schwitzend und treibend werden hier Dubliner Lebensweisheiten erklärt. Song für Song. Selbst nach den zehn Minuten gibt es weiter 10 Minuten The Minutes.  Geiles Konzert der spielfreudigen Drei.

Setlist:
In my Time
Gold
Believer
Hold ur Hand
Cerry Bomb
Fleetwoot
Outlaws
Heartbreaker
Selret History
Black Keys
Supernatural

Links:
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http://www.thesorelosers.be/

http://www.theminutesmusic.com
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