Where I’ve been – Rival Sons im Capitol Hannover

 

Side saddle, black velvet

Every young cowboy’s dream

A pistol for each hand

Remember the outlaw queen[1]

Was ein Cowboy, auch wenn er noch so gut bestückt ist, seine Magazine ein, zwei oder drei Mal am Stück leerschießt und dabei mit jeder einzelnen Kugel ins Schwarze trifft, nie erfahren wird, ist wie sich die Kugel fühlt, wie die Great Western Valkyrie dieselbe (er)lebt, wie sich die Kugel fühlt, wenn sie sich in die Sinne bohrt oder wie ein warmer roter Tropfen sich windet, bevor er zur Erde fällt.

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„Denn alle Lust will Ewigkeit –

– will tiefe tiefe Ewigkeit.“[2]

Man sagt, über Musik zu schreiben, sei wie zu Architektur zu tanzen. Man sagt auch, damit ein Mensch die Lust oder den Schmerz eines anderen (nach)empfinden kann, müsste man diesem das eine oder andere antun.

Um also eine kleine Ahnung davon zu bekommen welch multiples Vergnügen Rival Sons der outlaw queen, dem Wild Animal und der Great Western Valkyrie bereiteten, müsste man buchstäblich mit Nietzsche auf einer Penrose-Treppe oder andere unmögliche Figuren tanzen.[3]

„You’re playing with a wild animal

Ooow ooowwwooo

You know I’m never gona do what I’m told“[4]

Während die Cowboys also noch in der Refraktärphase stecken und ihren Kolben polieren, schaffen es Jay Buchanans Stimme – was für eine Stimme! –, Scott Holidays Finger – Kein Wunder, der Mann ist Gitarrist des Jahres 2014[5] – Mike „die Zunge“ Miley, Dave Beste – der Name sagt wohl alles – am Bass und Todd E. Ögren-Brooks an den Keys zarte und harte Töne anzuschlagen, Gänsehaut zu produzieren, das Publikum zum Singen zu bringen, es zappeln zu lassen, schweißtreibend, die Hüften schwingend und Pausen auszukosten, bis es kaum auszuhalten ist.

„I didn’t play ball

So I couldn’t get the chicks

Until I picked up a guitar

And learned a couple licks

And it went…

Well it didn’t sound exactly like that

But anyhow, you get the picture“[6]

Shades of Sons. 1000 kleine Tode gestorben. Jeder Song eine neue Explosion. Und all das mit Gefühl. Die Sons haben den Blues, strahlen und drücken mit jeder Faser aus, dass sie genau hier und heut sind und sein wollen. Nehmen sich sogar Zeit für ein bestuhltes Austikset, an dem 16 Horspower-Woven Hand Frontprediger D. E. Edwards seine Freude gehabt hätte. Buchanan bleibt barfüßig. Und alle Lust will Ewigkeit. Der nächste Song, so sagt er, erzähle von den Widrigkeiten des Lebens und davon (sich) zu vergeben. „Perhaps, this song is about you.“ Where I’ve bee.

„How could you love me

When you know where I’ve been“[7]

Das Publikum sinkt befriedigt in die Nacht zurück. Wie genau das Leben jetzt weitergehen soll, ist noch nicht klar.

„And after that everything changed

I got what i wanted but my hunger

Stayed the same“[8]

Rival Sons 09. April 2015. Support Kill it Kid.

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SETLIST

  • Intro „Good, Bad and the Ugly“ (1:19)
  • Electric Man
  • Good Luck
  • Secret
  • All Over The Road
  • Young Love
  • Pressure And Time
  • Manifest Destiny Pt.1

**Acoustiv Set**

  • Nava
  • Burn Down Los Angeles
  • Man Who Wasn’t There
  • White Noise

*

  • Torture
  • Tell Me Something
  • RichAnd The Poor
  • Where I’ve Been
  • Get What’S Coming

** Encore**

  • Open My Eyes
  • Keep On Swinging

[1] Belle Starr – Rival Sons

[2] Nietzsche, Friedrich: Alle Lust will Ewigkeit. In: Ders.: Also sprach Zarathustra (1883-1891).

[3] www.mcescher.com

[4] wild animal – Rival Sons

[5] www.guitarplanet.eu/the-guitarist-of-the-year-2014-scott-holiday.html

[6] All the way – Rival Sons

[7] Where I’ve been – Rival Sons

[8] All the way – Rival Sons