Reload Festival 2015 – Der Freitag

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2015-08-07_17-24-57_reload_2015_DSC_9964Matsch, feucht, warm und ziemlich viel …. Matsch. Das Reload Festival 2015 schließt sich nicht nur der Kooperation wegen dem Wacken an. Die Besucherzahl von geplanten 5000 Besuchern wurde mal eben über 1500 überboten, insgesamt waren so 6500 Besucher vor Ort in Sulingen. Die eigentlichen Ausweichflächen für Tagesgäste wurden kurzerhand zum Behelfscampingplatz umfunktioniert. Bei unserem Schlendern über den Campingground werden wir von sehr freundlichen und umgänglichen Menschen jederzeit in Empfang genommen, eingeladen und zum Alkohol verführt. Das vorbildliche Verhalten setzt sich auch auf dem Infield fort, so dass die Ersthelfer und die Securitys über das ganze Festival von keinen Störungen zu berichten wissen.


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Leider fehlen uns einige Bands, da der Matsch unseren Bus stecken lässt und die Bändchen leider nicht dort ausgegeben werden, wo uns der freundliche Security hingeschickt hat. Nach einigem hin und her, dem richtigen Bändchen am Arm stellt sich schnell fest, alles ist überschaubar. Glücklich jedoch diejenigen, die mit Gummistiefel ausgerüstet sind. Eine kleine mittelschwere Matschwüste stellt sich dem Besucher vor der EMP Stage. Glücklicherweise ist es recht warm, so dass niemand deswegen wirklich schlechte Laune hat.

2015-08-07_16-17-37_reload_2015_DSC_9901Für uns beginnt das Reload 2015 mit der Band Beyond the Black. Mit Jennifer Haben steht eine zierliche Person mit melodischer Stimme auf der Bühne. Metal  – Gothic findet Eingang in die echten Fans, die sich direkt vor der Bühne eingefunden haben…. mitten im Matsch. Die ersten 3 bis 4 Reihen sind somit gefüllt und alle heben bereitwillig die Hände zu Pommesgabeln. Als wenn weiter oben das jemand mitbekommen hätte, öffnet sich zum Song „An Angels Call“ die Wolkendecke auf und die Sonne schickt sich an den Matsch zu härten.

Der Matsch geht in die zweite Runde.

Zunehmend wir aus der braunen Pampe grauer Staub, auf den Gesichtern, an den Klamotten und überall sonst, wo er sich hinträgt.

2015-08-07_17-07-10_reload_2015_DSC_9938Ignite machen mächtig Druck. Und das Infield ist auch schon mächtig am Hüpfen.  Die Band aus Orange Country heizt ein, dass Pit will feiern. So geht es mit stechender Sonne in die erste Bewegungsrunde- Dank Ignite. Das neue Album ist in den Startlöchern und soll noch Ende des Jahres folgen. Neben dem neuen Songs „Oh No, Not Again!“ darf natürlich „Better Days“ und der Hit „Bleeding“ nicht fehlen. Dieser wird auch zügig vom Publikum eingefordert, als Zoli nachfragt, welchen er denn nun spielen soll.

Torte ins Gesicht und Becks – Dusche

2015-08-07_18-20-38_reload_2015_DSC_0029Ruhig ist anders! Zum großen Party bitten die Eskimo Callboys. Kevin darf hier und heute sein 30. Geburtstag feiern. Gibt es einen besseren Rahmen als das 10. Reload Festival? Ganz klar: Nein! Nachdem das weiße Kaninchen über die Bühne hüpfte, kommen die Eskimo Callboy auf selbige. Partyhüte und Luftschlangen, die 30 auf der Bassedrum. Eigentlich wollte Kevin es nicht an die große Glocke hängen, doch seine Kollegen sehen
das ganz anders. Konfettikanonen an den Seiten der
Bühne lassen einen Glitzer- und Konfettiregen auf das Publikum niedergehen, fast vergessen, dass die Callboys eine grandiose Show abliefern. Sänger Sebastian „Sushi“ Biesler zeigt sich Fannah und genießt ein 2015-08-07_18-43-46_reload_2015_DSC_0175ausgiebiges Bad in der Menge. Dann kommt was kommen muss. Nichts ahnend freut sich Kevin über die gelungene Geburtstagsparty, bis der rotbeäugte Sushi ihm eine Torte ins Gesicht klatscht. „Hm, Erdbeere!“. Die Show muss weitergehen, aber nicht ohne Kevin noch einer ausgelassenen Becks-Bier-Dusche zu unterziehen.

2015-08-07_19-35-24_reload_2015_DSC_0226Lichteffekte wirken langsam auf der EMP Stage. Sea Shepperd T-Shirt und britisches Flair, die Architects spielen ernst und politisch motiviert auf. Besonders Sam Carter, der Frontmann der Band, liegt der Tierschutz am Herzen. Nicht nur aktiver Unterstützer der Sea Shepperd Bewegung, werden auch weitere Projekte angesprochen. Trotz allem wird der Spaß nicht vergessen, Wall of Death und Circle Pits dürfen nicht fehlen. Zudem gibt’s auch für Gitarrist Adam Küsschen und Happy Birthday Ständchen. Auffallend textsicher ist das Publikum der Architects zu den Songs des neuen Albums „lost forever, lost together“. Generell ist je Gruppe meist ein anderes Publikum auf dem Platz und in den ersten Reihen die jeweiligen Fanclubs auszumachen. So zeigt sich ein ausgelassenes Publikum am letzten Song „Gravedigger“.

Fliegende Mikrofonständer und grünes Licht

2015-08-07_20-56-26_reload_2015_DSC_0308Die Sonne steht tief und brennt nicht mehr ganz so stark. Die doch recht ausgelassenen Festivalbesucher freuen sich, zum einem muss nicht mehr ganz so viel getrunken werden, zum anderen auf die Musik. Enter Shikari kommen ebenfalls aus Großbritannien und nehmen mit buntem Licht und viel Nebel die EMP Mailstage ein. Rou Reynolds macht sich die Bühne zueigen und wirkt in seinen Songs gefangen. Hier wird ein Bühnenreck erklommen, dort wird der Mikrofonständer von der Bühne erst in die Luft und dann in den Graben gefeuert. Danach geht es mit Gitarre in das Publikum. Unvergleichlich die Show des Briten.

Dämonenbild, Konfetti, wehende Haare

2015-08-07_22-04-16_reload_2015_DSC_0340 Fulminate Umbauzeit, Fulminate Show! Den ganzen Tag ist der eigene Techniker der Kreator im Graben und auf der Bühne unterwegs, stopft die Konfettikanonen, macht die CO2 Werfer scharf und fummelt an der Lichtanlage. Jeder Handgriff lohnt sich. Headliner oder Co Headliner, Kreator sind einfach extrem stark und spielfreudig. Das war auch schon mal anders. Begonnen wird mit lauten Salutschüssen aus den Reloadkanonen links und rechts der Bühne. So aufgeweckt geht es mit Feuer und düsterem Bühnenbild los. Ein ewiger Konfettiregen folgt. Erst langsam wird die große Teufelsgestallt im Bühnenhintergrund sichtbar. Wilde Lichtbäder und große Leinwände mit abwechselnden Dämonen-Darstellungen verkörpern die Kreator Stimmung. 2015-08-07_22-20-50_reload_2015_DSC_0410Alles ist am Moschen, sowohl die vollen Haare auf der Bühne, als auch die Nacken des Publikums werden beansprucht. Ein einfach geiles Bild. Der Aufruf zum längsten Moshpit des Reload wird fast Genüge getan. Sänger Miland Petrozza „ich möchte einen Moshpit von vorne bis hinten sehen“.  Ganz klappt das leider nicht, dennoch wird das Fest fest gefeiert.

Was soll nach diesen Riesen noch folgen?

 2015-08-07_23-57-28_reload_2015_DSC_0486Platz muss geschaffen werden, denn sie wollen Auslauf. In Flames schicken sich als zweite Metalband und Headliner an, weiter die Haare fliegen zu lassen. Springender und flippiger sind sie, aber begeistern In Flames auch das Publikum? Die Schweden sind, ähnlich lang wie Kreator, auf den Bühnen unterwegs. Bei den In Flames sind aber Bart und Cappi Pflicht. Weniger starke Bühneneffekte, aber dafür mehr Musik ist das Credo der Band. Dazu sind die Musiker extrem ausgelassen und freuen sich, dass das Festival nicht komplett abgesoffen ist. Andres Fridén: „We are happy 2015-08-07_23-53-47_reload_2015_DSC_0441to play in front of your dirty, smelly people…“ Getreu diesem Motto ist es eine wahre Freude die Band so spielen zu sehen. Ein gelungenes Setup für den ersten Festival Tag. Das Reload bietet aber mehr als nur die Musik, die Kanonenschenke öffnet nach dem offiziellen Part seine Pforten für die feierwütige Gemeinde. Viele Campingpartys und einige Grillfeste später wird es dann auch wieder hell in der Stadt Sulingen. Schauen wir was der nächste Tag bringt.

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