Sie gehören genauso zu Heino, wie neuerdings die langhaarigen Rocker, die strohblonden Perücken und Sonnenbrillen Fans. Zahlreich und recht jung sind sie, die Hardcore Heino Fans. 700 haben den Weg in das Capitol Hannover gefunden und sie wollen alle nur eins: Heino.
Junge
„Junge, wie Du wieder aussiehst…“ der Ärzte Song eröffnet den Reigen der Cover Songs, die der Altmeister des Schlagers heute zelebrieren wird. Nach 50 Jahren Bühnenpräsenz ist Heino durchaus bewusst den Weg der Rammstein und Co Covers 
eingegangen. Lange Jahre war er derjenige, der unter dem allgemeinen Spott leiden musste. Seit einigen Jahren ist er nun auf großer Rückschlag Tour, wobei… so ganz ernst ist das sicher nicht. Er hat Spaß an dem neuen Genre und liefert weitere Songs, die er ausführlich kommentiert: „Was soll das?“ ist treffender Weise der zweite Song. Liegt in dem Grönemeyer Titel eine Doppelmoral? Heino ist doch der Vertreter der Nachkriegsgeneration um Klementine und weißgewaschener Wäsche. Hier steht aber ein schwarz gekleideter Mann in Lederjacke, Metallkreuz um 
den Hals, Totenkopfring am Finger und Stiefeln, ein Rocker halt. Er fühlt sich sichtlich wohl. Lockerer als im letzten Jahr, auch wenn musikalisch nicht wirklich erneuert kommen aber auch die Schlagerfans nicht zu kurz: „Blau blüht der Enzian“, „La Paloma“, „Wir lagen vor Madagaskar“ und „Rosamunde“ sind dann ein kurzer Ausflug in Heinos eigentliche Welt.
„Darf ich Du sagen? Unter Rockern Duzt man sich doch!“
„Augen auf!“ von Oomph!, die erste Goth – Metal Hymne folgt und tatsächlich sind vereinzelt Pommesgabeln und Fäuste zu sehen. Doch, es wird vom Publikum angenommen, auch wenn die harten Stücke als Heino Cover immer noch Schlagercharakter haben. „Heino – Heino“ Rufe schallen ihm entgegen, er steht in großer Pose auf der Bühne und genießt. Nach und nach lockerer und zu Späßen aufgelegt, kommt Heino mit dem Marius Müller-Westernhagen Song „Willenlos“ und „Ja, ja die Katja“. Nicht ohne Stolz stellt er jedoch richtig, dass er ja schon seit 36 Jahren mit seiner Hannelore verheiratet sei.
„Wacken war einer der Höhepunkte meiner Karriere“
Passend zu seinem Ausspruch folgen Rammsteins „Sonne“ und „Schwarzbraun ist die Haselnuss“. Letzteren zelebriert der 76-jährige in einem leuchtendem Sakko, welches über und über mit hellen LED – Strahlern übersäht ist. Heino stahlt! Er ist trittsicher in den Texten und kein bisschen müde. Bevor Heino nun zum Endspurt ansetzt, bekommt er von Hannovers Star Designer Ulli Hahn ein für ihn angefertigtes Sakko mit Totenkopf überreicht. Eine Huldigung der 50 Jahre Bühnenerfolg und eine sichtliche Ehrung. Es passt wie angegossen und Heino legt noch mal nach: „Barbara“ und „Alles nur geklaut“ beenden den Abend. Sinnhaft im Scherz und Wahrheit. Heino Humor eben.
