Oomph!

DSC_4473

Während vor den Türen des Hannoverschen Capitols das Frühlingsfest mit Feuerwerk und Co. seinen Abschluss feiert, brennt im quasi ausverkauften Capitol die Luft – OOMPH! – seines Zeichens eine der bekanntesten deutschen Industrial Bands – lädt zum 25. Bandjubiläum, was sich die Fans nicht zweimal sagen lassen. In der Meute, die vor der Bühne nach einer – sagen wir mal vorsichtig sehr speziellen Vorband – ungeduldig mit den Hufen scharren, findet sich ein sehr breites Altersspektrum.

Zugegebenermaßen scheint eine große Anzahl weiblich zu sein, denn als die Jungs, vor allem Frontsau Dero die Bretter gegen 21 Uhr betreten, könnte man vom Geräuschpegel ebenfalls auf einem Boyband Konzert sein.

DSC_4509Es geht mit „Alles aus Liebe“ direkt mit einem Song des Jubiläumsalbums los, direkt gefolgt vom Clubhit „Labyrinth“, der mit einem „We will Rock you“ – Intro eingeleitet wird. Dero, Flux und Crap sieht man ihre Bühnenerfahrung an – als perfekt eingespieltes Team haben sie von vornherein die Menge im Griff – ohne dabei allzu routiniert zu wirken.

Die Setlist steht ganz im Sinne der Jubiläumstour – so gab es auch ältere Perlen wie „Das weiße Licht“ und „Mitten ins Herz“ zu hören – natürlich fehlten aber auch Hits wie „Sandmann“ und „Augen Auf“ nicht, der der Truppe den Durchbruch bescherte.

Als Dero ankündigt, dass es jetzt den ersten Song zu hören gibt, der jemals für Oomph geschrieben wurde, kann ein Großteil der Anwesenden sogar den richtigen Songtitel nennen – allerdings wäre Dero nicht Dero, wenn er nicht statt „Mein Herz“ „Mein Schwanz“ raus hören würde und damit erst mal für einige Lacher sorgt.

DSC_4367So geht es durch fast 2 Stunden Bandgeschichte – das Capitol kocht – es wird getanzt, gesprungen, mitgesungen und so manches Deo hat sicher den Dienst quittiert. Dero zeigt sich begeistert, als er die Menge auffordert lauter zu sein als das Rock am Ring und Rock im Park zusammen – „Feiert euch selbst – es wird Zeit, dass wir die Hüllen fallen lassen und dann – natürlich geschützten – Geschlechtsverkehr haben“ Der Frontler  ist begeistert von den „schönen Singstimmen“ der Hannoveraner – da er ja kurzsichtig ist könne er ja weniger sehen, sondern müsse sich mehr auf sein Gehör verlassen – und das was die Hannoveraner produzieren, klingt eindeutig sehr viel besser als Justin Bieber, bei dessen Konzert er vor Kurzem mit seiner Nichte war.

Natürlich darf  auch die „Wall of Death“ zum Song „Mitten ins Herz“ nicht fehlen, bei der die Hannoveraner „wie texanische Stiere aufeinander los gehen und sich dann natürlich ganz liebevoll umarmen“ sollen. Dero nutzt den Song zusätzlich für ein Bad in der Menge und fragte ganz frech „War es für euch auch so gut wie für mich? Wird Zeit für die Zigarette danach“ und lässt mit dem Schmusesong „Unter diesem Mond“ die Menge ein wenig abkühlen – allerdings nur um wieder voll aufzudrehen und einen Hit nach dem anderen in die feierwütige Menge zu schmettern.

Viel zu schnell ist das Intro von „Augen auf“ zu hören, doch so schnell lässt die Menge die Truppe nicht gehen und forderte lautstark nach mehr.

Mit „Kleinstadtboy“ und „Gott ist ein Popstar“ gibt es nochmal zwei Gassenhauer, bei denen vor und auf der Bühne nochmal die letzten Reserven mobilisiert werden. Gut zwei Stunden Party der Extraklasse sind leider viel zu schnell vorbei.

CT

DSC_4480

Setlist:
Alles aus Liebe
Labyrinth
Träumst du
Mein Schatz
Das weiße Licht
Mein Herz
Der neue Gott
Unzerstörbar
Als wär’s das letzte Mal
Wunschkind
Jede reise hat ein Ende
Bis der Spiegel zerbricht
Jetzt oder Nie
Niemand
Mitten ins Herz
Unter diesem Mond
Auf Kurs
Sandmann
Gekreuzigt
Augen auf

Encore:
Kleinstadtboy
Gott ist ein Popstar

Oomph!

Facebook

Death Valley High