Jürgen Drews ist und war für viele seiner Fans der heimliche …vielleicht auch der offizielle König von Mallorca.
Dabei spaltete er mit seiner Musik und seinen Auftritten regelmäßig die Nation, denn für die einen war und ist er ein cooler Stimmungssänger mit Kultcharakter und für die anderen einfach nur ein Ausdruck des schlechten Proll – Geschmacks.
Fakt ist jedenfalls, er, Jürgen Drews, gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Schlagerstars im deutschsprachigen Raum.
Geboren wurde er am 2. April 1945 bei Berlin.
Schon recht früh fing er an, sich für Musik zu interessieren, spielte in verschiedenen lokalen Bands und gewann schließlich mit 15 Jahren den Preis als bester Banjo-Spieler Schleswig-Holsteins.
Das Jahr 1969 war sein Schicksalsjahr, denn hier lernte er den Musiker Les Humphries kennen, der ihn für seinen buntgemischten Chor, die „Les Humphries Singers“ (wie u. a. Liz Mitchell von Boney M) engagierte.
In dieser Formation sammelte der junge Jürgen Drews nicht nur viel Bühnenerfahrung, sondern verdiente auch seine ersten Lorbeeren und feierte große Erfolge mit der Band, die mit ihm durch die ganze Welt tourte.
In den frühen 70ern starte er schließlich seine Solokarriere und wurde mit Hits wie „Ein Bett im Kornfeld“, „Barfuß durch den Sommer“ oder „Wir ziehen heut Abend aufs Dach“ praktisch über Nacht in der „ZDF Hitparade“ bei Dieter Thomas Heck zum beliebten und begehrten Schlagerstar.
Wobei es in den Achtzigern zur Hochzeit der Neuen Deutschen Welle dann etwas ruhiger um den Sänger wurde, der damals die meiste Zeit in den USA lebte und auch dort zahlreiche Platten in englischer Sprache veröffentlichte.
Schließlich kehrte er Amerika wieder den Rücken und feierte 1989 sein großes Comeback in Deutschland.
Als dann Stefan Raab mit ihm eine neue Funkyversion von „Ein Bett im Kornfeld“ mit Rap-Einlagen, die besonders bei der jungen Generation gut ankam, sang und er damit Dauergast auf VIVA war, nahm die Karriere des Jürgen Drews – den seine jüngeren Fans gern „Onkel Jürgen“ nennen wieder so richtig Fahrt auf.
Nachdem der 77-Jährige im vergangenen Sommer nach fast 60 berauschenden Jahren seinen Abschied gesundheitsbedingt von der Bühne verkündet hat, ist nun der Zeitpunkt gekommen, um endgültig Lebewohl zu sagen. Und wie es sich für einen wie Jürgen Drews gehört, tut er dieses natürlich musikalisch.
Auf seiner brandneuen Best Of CD „Geil war’s… Danke Jürgen!“ blickt Jürgen Drews jetzt gemeinsam mit hochkarätigen Wegbegleitern und befreundeten Künstlerkollegen zurück auf seine großen Hits aus rund 6 Dekaden.
So sind hier 17 seiner beliebtesten Songs wie „Irgendwo, Irgendwann, Irgendwie“, „Alles Im Griff“, „Hey wie woll’n die Eisbären sehn“ (mit Unterstützung der Puhdys) „Wenn die Wunderkerzen…“, oder auch „König von Mallorca“ vertreten.
Dabei fehlen natürlich auch Klassiker wie „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Barfuß durch den Sommer“ genauso wenig wie das ergreifende Duett mit Tochter Jolelina „We’ve got the Night“ oder „Es war alles am Besten“ mit Howard Carpendale.
Abgerundet wird diese ganz besondere Best Of-Sammlung im Übrigen von sieben exklusiven und bisher nicht veröffentlichten Bonustracks, die hier für die Ewigkeit festgehalten und u. a. von Ben Zucker, Maite Kelly oder Mickie Krause stammen.
Fazit: Seine Musik war und ist seine Leidenschaft, in seinen Liedern steckt sein Herzblut – wie heißt es doch so treffend in einem seiner Lieder: „Wir leben Schlager!“, und davon bekommt der geneigte Fan auf dem Album „Geil war’s… Danke Jürgen“.
Noch einmal das volle Programm zum Abschied, der im Übrigen am 14.01.23 in einem Florian Silbereisen-Special, in dessen Rahmen sich viele namhafte Kollegen vor der Schlager-Ikone verneigen (ARD, ORF, SF um 20:15 Uhr) gefeiert wird.
Text: Stefan Peter
Cover Foto: Universal / Electrola
Foto; Jürgen Drews (c) Manfred Esser