Stahlmann vor leerem Haus?

Ob es am Wetter lag? Über Hannover hingen am Donnerstag tiefe, schwarze Wolken, aus denen es ergiebig regnete. Nichts Ungewöhnliches, zu dieser Jahreszeit. Ungewöhnlich war jedoch die Leere im Musikzentrum. DAME TU ALMA aus der Schweiz und die fast noch lokale Band (in Göttingen gegründet) STAHLMANN hatten zum Konzert geladen. Während DAME TU ALMA spielte, hätte man fast noch einen pandemietauglichen Abstand zwischen den Besuchern einhalten können. Die Band ordnet sich dem Dark Rock-Metal Genre zu. Musikalisch war eine Anlehnung an Cradle of Filth erkennbar, ohne jedoch direkt mitreißende eigene Akzente setzen zu können. Ihr findet die Band auf Spotify: https://open.spotify.com/album/5la1jyUcPwpT6b6mrNiLIh

Nach kurzer Umbaupause ging es dann mit STAHLMANN weiter. Das Musikzentrum war nun doch etwas voller, blieb aber deutlich unter der Kapazitätsgrenze. Dabei war der Auftritt echt gut. Nahbar und aufgeschlossen wurde die Setlist durchgearbeitet, ohne in Eile zu verfallen. Die Späße mit dem Publikum waren Mart deutlich wichtiger als innerhalb der geplanten Zeit zu bleiben. Da blieb Zeit, über Einhörner und Liebe zu quatschen, ohne jedoch abzuschweifen. Die Setlist selbst umfasste eigentlich keine Überraschungen und war mit 20 Songs und einem Drucksolo von Tacki ordentlich lang.

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Der Querschnitt durch die Alben umfasste dabei „Stahlmann“, „Hass mich“, „Stahlwittchen“ und weitere der gut tanzbaren Songs. Zu „Spring“ sollte das Publikum, wie sollte es anders sein, springen. Liegt eigentlich auf der Hand, dass es so kommt. Mit einem Bier in der Hand gestaltet sich das jedoch schwierig. Kurzerhand erhält das Bier einer Besucherin einen Platz neben den Drums, nachdem sie grinsend auf ihren gefüllten Becher gezeigt hatte. Beide Hände von der Last befreit, grinste Mart und feuerte das Publikum mit „Jetzt kannst du, jetzt könnt ihr alle, springen.“ Nach dem Song gab es das Bier und ein weiteres Bier auf Kosten der Band zurück. So geht Nähe zum Publikum. So funktioniert Fanbindung. So wird ein Konzert zu einem schönen Erlebnis. Nach „Tanzmaschine“ folge dann die erste Zugabe, bestehend aus dem erwähnten Drumsolo, „Nichts spricht wahre Liebe frei“ und „SÜCHTIG“. Zugabe zwei komplettierte den Abend dann mit „Asche“.

Abschließend war es wirklich schade, dass so wenig Besucher den Weg vor die Bühne gefunden haben. Der ganze Abend hätte ein deutlich volleres Musikzentrum durchaus gerechtfertigt. Es war auch ein wenig wie eine Reise zu den Wurzeln, ohne sich dabei auf alte Songs zu beschränken. Die über die Jahre häufigen Wechsel in der Besatzung scheinen derzeit wieder auf soliden Füßen zu stehen, sodass der Rest der Tour sowie zukünftige Auftritte wieder klar zu empfehlen sind.

(Fotos und Text: DS)