Mist, ich habe mich gar nicht verkleidet….
Die Vorband um den Leiermann Bodenski der Band Subway to Sally ist mit eigenem Konzept und eigenen Musikern angereist. Sein Soloprojekt „Bodenski“ erinnert ein wenig an eine „Erik Fish mit Freunden Tour“. Quasi rein akustisch, mit E Piano und Akkordeon, ist er gekommen um als Vorband Lyriken zu erzählen. Irgendwo zwischen Songwriter, Dichter und Shanty Chor. Das Gründungsmitglied von Subway to Sally kann einige Hits der Band sein Eigen nennen. Der Song „Verstecken“ den er für Subway geschrieben hat, wird heute in einer eigenen Art von Bodenski gespielt. Am Ende der Show kämpfen sich die Herren von Coppelius durch das Publikum um ein gemeinsames Selfie mit der Band und den Fans anfertigen zu lassen.
Kurze Umbaupause und die Party der Hüte und Masken kann beginnen….
Coppelius´ Buttler Bastille hat die Laterne vergessen…. Zur Not tut es auch ein Feuerzeug, auch wenn es nur wenig leuchtet. Der Buttler ist der heimliche Star der Band, auch wenn er in der Zwischenzeit leicht lädiert ist. Eine Knieschiene muss ihn stützen. Zu Beginn sind die Herren Max Coppella, Graf Lindorf, Comte Casper und Sissy Voss noch im Gehrock und Zylinder bekleidet, später werden sie sich dieser Sachen entledigt haben. Nur Nobusama schlägt mit Kimono etwas aus der Art.
Die Instrumentierung ist zwar für Coppelius typisch, aber wer sie nicht kennt, ist überrascht, wie sie hier eingesetzt werden. Kontrabass mit Verzerrer, zwei Klarinetten, Cello und Schlagzeug sind in der Art einzigartig. Ein wenig wie bei den Inchtabokatables. Dazu sind die Herren blass geschminkt und haben dunkle Lippenstifte verwendet um ihre Fratzen hervorzuheben. Haare fliegen, die Stimmung steigt.
Ein rein klassisches Konzert wird im Herbst in Gelsenkirchen angekündigt, mit Orchester usw… Leider sind Gelsenkirchen und Hannover nicht direkt um die Ecke. Dennoch beweist eine mitreisende Fangemeinde, dass diese Band durchaus ziehendes Potential hat. Die Bühne ist fast zu klein für den raumgreifenden Tanz und die kleinen Kabarettstückchen. Lustig zu sehen, wie die Fans sofort warm werden, mitsingen, toben und tanzen. Textsicher und voller Lust an der Darbietung. Auch als der Buttler einen Rollator gereicht bekommt, um sich nach dem Bass Solo setzen zu können, wird das als Gimmick gefeiert. Der Spaß bringt Schweiß, Schweiß der mit reichlichen Wassergaben von der Band belohnt wird. Coppelius zieht, ähnlich wie Schandmaul oder Letzte Instanz, auch jüngere Fans und Kinder in den Bann, auch heute waren einige mit ihren Eltern da. Selbst eine Mutter mit Kleinkind ist mit neongrünen Ohrschützern am Tanzen. So wird eine bestimmt lange Fanbindung erreicht. Nach gut zwei Stunden ist das Konzert nach einem ausführlichen Zugabenset zu Ende. Es bleibt noch ausgiebig Zeit den Merchstand zu plündern und auf ein Stelldichein mit der Band zu warten. Party Party Party!