Madsen &  Montreal im ausverkauften Capitol Hannover

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DSC_4007Madsen
spielt ihren Tourauftakt mit Montreal als Support, vor 1600 Fans im ausverkauften Capitol Hannover. Stagediving, Breakdance und Circle Pit bezeichnen nur ein paar Highlights dieses Abends. Eine Fremde ist die Stadt an der Leine nicht. Der Auftritt in der Messestadt erinnert die Band aus dem Wendland an frühere Zeiten, als Ex-Keyboarder Folkert Jahnke hier eine Wohngemeinschaft behauste.


DSC_3824Wie gewohnt explodiert die Stimmung bei Montreal kurz nach erklingen der ersten Akkorde von 0 auf 100. Schlagzeuger Max Power mag sich gar nicht an das Schlagzeug setzen, er steht lieber eine Weile auf seinem Hocker und badet im Klang des zahlreich erschienenen Publikums. Montreal sind in der Punk – Rock Szene bei weitem kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sie touren regelmäßig und ausgiebig im Zuge eigener Headliner-Shows und supporten regelmäßig Bands wie die Sondaschule, Bloodhound Gang, Itchy Poopzkid, Royal Republic oder halt Madsen.

DSC_3758Am heutigen Dienstag begeben sie sich gekonnt in ihre Rolle als Einheizer. Da macht es einfach Spaß bei zuzugucken. So dauert es nicht lang, bis sich im Publikum die ersten Circle Pits bilden. Einen Song lang holen sie sich menschliche Bannerhalter auf die Bühne. Irgendwie haben Montreal vergessen ihn aufzuhängen oder es gab einfach keinen Platz oder es ist halt einfach so! Einfach Montreal.  Das spontan ausgesuchte Pärchen hat einen Song lang Spaß auf der Bühne und Max Power ist nicht mehr zu sehen – ob ihm das gefällt?

Montreal im Vorprogramm heißt, Madsen muss wissen was sie können!

DSC_3955Die Wendländer Brüder und ihre Kumpels sind  eine Studi – WG – Band die aus der Garage heraus gewachsen ist, und zwar mit voller Wucht! Die Zeiten von kleinen Auftritten sind schon lang vorbei. Dunkel geht es los, der große Bühnenaufbau ist im Intro nur schemenhaft zu erkennen. Zu „Sirenen“, der Opener des Kompass – Albums, wird es wild. Stroboblitze und schnell wechselnde Hell – Dunkelpassagen vermitteln genau dass, was sich hinter „Sirenen“ versteckt. Madsen sind wieder aggressiver und gesellschaftskritischer unterwegs und das knallt auf ganzer Linie. Sebastian und Johannes sind kaum vor dem Mikro angekommen und springen sofort wieder weg. Die Fans singen mit und jeder ist am Hüpfen. Hier soll Schweiß fließen! „Wir wollten den Tourauftakt mit der schönsten Stadt Deutschlands feiern!“ ruft Sebastian aus. Was für eine Ansage.
DSC_3893Es ist Madsens 10. Konzert in Hannover und es macht ihnen sichtlich Spaß. Johannes, Sebastian und Sascha Madsen haben mit Niko Maurer am Bass und Lisa Nicklisch am Keyboard seit 2009 ihre aktuelle Idealbesetzung gefunden. Weiter geht es mit dem Songs „Ich trinke eben aus“ und „Geschichte“. Bei letzterem lassen Madsen das Publikum einige Strophen allein singen, textsicher und begeistert ist das Hannoveraner Publikum eh. Weiter geht es durch den Dienstagabend, der sich jetzt schon viel mehr wie ein Freitag anfühlt. Die Kracher – Party voller handgemachter Gitarrenmusik läuft ohne Wenn und Aber und selbst die Band muss sich eingestehen, dass sie keinen besseren Ort für einen Tourstart finden konnten.
DSC_3939Zum Song „Perfektion“ holt sich Johannes eine Publikumsauswahl auf die Bühne. Ein Junge im Leopardenkostüm und ein Mädchen mit Rucksack. Nun werden beide auf der Bühne verkuppelt und quasi zu einem Kuss überredet. Dem gerade noch ausgewichen, dürfen die Beiden die Bühne per Sprung in die Menge wieder verlassen. Johannes muss dem Mädchen ein wenig  Mut zusprechen, aber auf sicheren Händen gelandet, lässt auch sie sich nun durch das Capitol tragen. Zu „Nachtbaden“  gibt es ebenfalls Verstärkung aus dem Publikum und so können die hiesigen Fans ihre Gesangsstärke erneut unter Beweis stellen.
Ist das heut nach 13 Songs und einer großartigen Vorband etwa das beste Konzert des Jahres? Während sich dieser Gedanke eventuell im Kopf breit macht, gibt es dank der Zugaben noch mal ordentlich was auf die Ohren. Gitarrenlastig mit harten Riffs, treibendem Schlagzeug und guten Sound geht es in die Songs „Leuchttürme“, „Wo es beginnt“ und „Lass die Musik an“.

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Und das Fazit des Abends: „Wenn wir könnten, würden wir noch viele Lieder spielen“ stellt Johannes Madsen fest und lässt es sich nicht nehmen, zum krönenden Abschluss final selbst ins Publikum zu springen. „Einen schöneren Tourauftakt können wir uns nicht vorstellen“ verabschieden sich Madsen und bekommen von 1600 Fans deren volle Zustimmung.

Tracks:

Intro
Sirenen
Ich trink nur eben aus
Geschichte
Goodbye Logik
Mein Herz bleibt hier
Küss mich
Perfektion
Zu spät
Nochmal
Kompass
Moment
Leichter
Nachtbaden

Zugaben:
Leuchttürme
Wo es beginnt
Lass die Musik an

http://www.madsenmusik.de/

http://www.montreal-music.de/