Schneefall, Gorilla, Jeti und Eisbär im Lux Hannover – EBM im Dreierpack

Ok, die Ansage, dass wir heute nur Fotos von hinten machen dürfen, lässt die Überlegung zu, gleich wieder zu gehen, da für den Lux Club normalerweise kein Teleobjektiv mitzubringen ist. So haben wir, um das Publikum nicht zu stören, Fotos von einer Seite gemacht und leider nicht alle Musiker erwischt.

Der Opener des langen Abends ist Evolution. Die drei Jungs sind angetreten, um das kleine und volle LUX anzuheizen. Schöner schnörkelloser EBM mit guten harten Beats paaren sich zu einem angenehmen Hörgenuss. Die Herforder Band bezeichnet sich selbst als Futurepop – Electro – EBM. Letzteres trifft aber am besten.

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Scheuber, der Sidekick vom Project Pitchfork Keyboarder Dirk Scheuber kämpft zu Anfang mit leichten technischen Problemen. Nachdem der PC mehrfach neu gestartet ist und der grippale Infekt sich bei Dirk in Grenzen hält, legen die beiden los. Peppiger elektronischer Sound paart sich mit der markanten Stimme von Herrn Scheuber. Sein erstes Album präsentiert sich mit frischen Sounds, die so gar nichts mit dem zu tun haben, was durch eine Vorprägung von Project Pitchfork zu erwarten wäre.

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Ha, jetzt geht es mit einem weißbärtigen alten Mann weiter… Weihnachten ist doch schon vorbei, oder?

Eisfabrik – und nun ist klar, wofür die Fans gekommen sind! Partystimmung von der ersten Sekunde an paart sich mit fettem Sound und bunten Farben, in blau. Die Meute braucht nicht lang und der treibende Rhythmus der Band drängt sich ins Gebein. Tanzalarm!

Inmitten der guten Songs kommt es immer wieder zu einigen Lichteffekten, leuchtende Brillen, blauer Mikrofonständer, LED Bandschriftzug sind nur einige. Immer wieder wird die Kälte und Eis beschworen, obwohl schon jedem der Schweiß runterläuft. Selbst der Jeti hat sein Fell durchgeschwitzt. Nur der Eine mit dem Handy auf dem Einbeinstativ hält still. Er macht einen Live Blog für seine Facebook Seite. Seinen Stick durfte er auch an den Sänger Dr. Schnee für ein Publikumsvideo abgeben. Live wird die Band durch einen treibenden gut gebauten Schlagzeuger erweitert. So haben Der Frost und °Celsius die Möglichkeit, ihre ausgefeilten Sound Tetraden abzufeuern. Gesang und Abmischung erinnern sehr an VNV Nation oder De Vision, Eisfabrik haben dennoch in diesem Genre ihren eigenen Stil gefunden. Dr. Schnees Einfühlvermögen und Publikumsflirts unterscheiden sich von der breiten Masse. Auch Fremdberührungen ihrer Songs lösen keine Abschreckung hervor: „der nächste Song I Don’t Miss It wurde sogar in der Telenovela Berlin Tag und Nacht gespielt“ führt Dr. Schnee voller Stolz aus. Auch wenn das Eis ein wichtiger Bestandteil der Polarjungs ist, ist das meist zu hart, heute wird deswegen beim Song Polar auf einen Schneewerfer zurückgegriffen. Wilder Jubel bricht aus und Eisfabrik machen jetzt richtig Party. Der Jeti geht nun wild tanzend durchs Publikum und das Lux bebt. Leider wird es schon Zeit, sich dem Ende zu nähern. Alle werden in der Dankesrede von Charly (Dr. Schnee) bedacht. Vorbands, die Crew, das Team des LUX und auch die Fans. So viele Menschen auf der kleinen Bühne. Eine Band zum Anfassen. Als allerletzte Zugabe gibt es ein passendes Cover der Band Grauzone -Eisbär. Und ja, auch nun steht ein tanzender Eisbär auf der Bühne. Ein letztes Mal fällt Schnee und alle singen mit „Eisbären müssen nie weinen“. Ein toller Abschluss für ein gelungenes Konzert.

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