Wie in unserem Bericht aus Lübeck vor Weihnachten schon beschrieben, haben Feuerengel da schon voll abgeliefert. Wie soll das heute in Hamburg noch besser werden?
An dieser berechtigten Frage arbeiten wir uns heute mehrfach ab.
Zur Location: Ein Heimspiel in den Hamburger Docks auf der Reeperbahn. Das Docks teilt sich in eine größere Halle und einen kleinen Balkon auf. Ähnlich wie im Capitol Hannover hat der Zuschauer auf diesem eine gute Übersicht auf die ganze Bühne. An den Seiten und hinten sind Bars und wenig fest bestuhlte Bereiche. Auch diese sind immer frühzeitig gefüllt. Bis zum Konzertbeginn ist das Docks nicht übermäßig gefüllt. Das ändert sich mit dem ersten Paukenschlag, Feuerengel stehen hinter dem schwarzen Vorhang und lassen keinen Zweifel, die Bude wird heute abgerissen. Mit dem Fallen des Vorhangs werden die ersten Pyros zum Einsatz gebracht. Einige Zuschauer erschrecken sich gewaltig.
Die Show ist gestartet.
Warum Menschen zu einer Coverband gehen, nicht zum Original, haben wir im Lübeck-Bericht schon vertieft. Erstaunlich ist trotzdem, dass das Docks komplett ausverkauft ist.
Heute in Hamburg sind Feuerengel ohne Vorband auf der Bühne, auch ein gravierender Unterschied zu Lübeck. Es geht von der ersten Sekunde an mit Vollgas los. Alle Effekte funktionieren heute nach der „Winterpause“. War doch in Lübeck der eine oder andere ausgefallen, was die Show sehr persönlich machte. Die Show ist deutlich straffer und musikalisch noch aufregender. Ob es an der Halle liegt oder einfach an der Stadt?
Hamburg will Party machen, Hamburg feiert eine Party!
Eines der Highlights ist auf jeden Fall der Song „Bück Dich“. Boris Delic fummelt kurz an seiner Hose und zieht einen Penisdildo raus. Mit diesem spritzt er sich und die ersten Reihen nass. Einige Fans drehen sich weg, andere fiebern der Dusche entgegen. Schon verrückt diese Hamburger…
Die Mikroständer brennen und ein Mensch stirbt… Der in den brennenden Mantel gehüllte Boris betritt die Bühne. Jedem ist jetzt klar, dass der Song „Rammstein“ folgt. Obligatorisch wird zum Song „Mein Teil“ der Keyboarder +hors+en nach einer kleinen Frotzelei in den Suppentopf gestopft und mit dem Flammenwerfer gegart. Eins unser persönlichen Highlights. Quasi schon als Rauswerfer kommt dann noch das Schlauchboot zum Einsatz. Entgegen dem Rammstein-Original wird bei Feuerengel immer eine junge Maid aus dem Publikum entsendet. Diese darf zum Song „Haifisch“ im Docks mehrere Runden drehen. Dieses ist nur ein kleiner Auszug der Show, alles zu beschreiben ist zwar möglich, aber Erleben ist besser!
Einige Circle Pits runden die Party heute ab. Alle Effekte und Songs werden gut und akribisch von Feuerengel integriert, musikalisch gibt es nichts zu meckern, die Show ist wieder ein Hammer-Brett.
Boris und seine Mannen lassen wieder nichts aus, um den Rammsteinfan zu beglücken. Die Show ist professionell und einfach sehenswert.
In einen viel zu frühen Abend entlassen: Nachteil einer Großstadt: Das Docks hat im Anschluss noch eine DJ Party, also wird der Kehraus der Fans viel zu früh vollzogen. Schade, nach grandioser Show mit sehr gut gespielter Livemusik, mussten wir uns viel zu früh vom Docks verabschieden.
Mitglieder der Band
Stimme: Boris
Gitarre: Farp
Gitarre: Daniel
Keyboards: +hors+en
Bass: Holger
Drums: X-oph