Covenant oder wie der Schwede EBM Oldschool rockt.

Biergarten 78 – heute lauter und schwärzer als die benachbarte Gilde Park Bühne!

Corona Konform haben wir in dem Biergarten des Sportvereins 78 ein bestuhltes Konzert mit gut 240 Gästen. Für gewöhnlich gibt es im norddeutschen Sommer nicht immer bestes Wetter, genau zu 20 Uhr ist auch heute ein ausgelassenes Schauergebiet unterwegs. Klar, den ganzen Tag trocken, pünktlich zum Konzert ordentlich Regen. Glücklicherweise gehen Schauer auch schnell vorbei.

Sei es dem Regen geschuldet (nasser Stuhl) oder auch der Musik. Bei Covenant steht der zumeist schwarz gekleidete Fan von der ersten Sekunde an.

Heute wird getanzt!

Klar könnte eine Aufzählung und Aneinanderreihung von Songs auch ein subjektiver Konzertbericht werden. Aber heute geht es um die Stimmung. Sänger Eskil Simonsson kommt nach einem langen Band – Intro natürlich im weißen Leinenanzug auf die Bühne und lässt den Regen vergessen. Von Beginn an ist klar, hier wird vor absoluten Fans aufgespielt – und das mit Druck. Der Regenschutz über den 2 Stagespeakern wummert und die Tropfen fliegen. Rauch steigt in Massen auf und Stroboskopblitzer sind im Dauereinsatz, auch klassisch Covenant. Der ganze Abend ist klassisch Covenant, außer, ja außer die „geilste Ü 40 Party aber Sexy“ Ansage von Daniel Myer.

Doch, man merkt auch Covanant Spiel- und Tanzfreude an. Diese überträgt sich spielerisch auf das Publikum. Alle tanzen und feiern jede Aufforderung, jeden neuen Song. Teils dreistimmig, mit Daniel Jonasson und Daniel Myer singt Eskil, kurz Covenant, ihre Songs. Verzerrt oder mit viel Hall, Natürlichkeit ist anders, aber natürlich ist eben nicht EBM.

Beim Song, doch 3 müssen erwähnt werden, „Lightbringer“ ist eine einzige Party im Gange, bei der sich Sänger Eskil im Hintergrund hält und Keyboarder Daniel Myer den Song regelgerecht in die Hirne der Fans hämmert. Dazu gesellt sich, dass Herr Simonsson doch recht häufig sein Sakko schnappt und von der Bühne verschwindet, so z.B. bei dem langen Instrumentalen Part von „Ritual Noice“, wo er sich keck hinter der Bühne entlang schleicht, um auf der anderen Seite der Bühne im Publikum wieder aufzutauchen. Dort feiert er seine Band zusammen mit den Fans.

EMB ist also doch nahbar. Sphärische Klangkörper, die komplett aus den Maschinen kommen, werden gekonnt zwei unterschiedlich großen Flor Tom’s unterstützt. Klar könnten diese auch aus den Maschinen kommen aber grade dieser harte und kantige Schlag auf die Tom’s peppt die Songs wie „Vispers in the Dark“ nochmal richtig auf. Gut, gegen 21 Uhr schon komplett die Bühne verlassen, um Zugaben einzufordern ist etwas frech. Ja, dann war es das? Bei weitem nicht. Viele alte und gern gehörte Songs haben Covenant im Köcher, jeder Pfeil trifft. Einzig der „Leiermann“ als aller letzte Zugabe fehlt. Leider ist alles sehr früh vorbei. Trotz Regen, trotz der Kürze und grad trotz Corona, ist dieser Abend einfach ein Tanzabend unter alten Freunden, ein Wiedersehen mit Covanant.

P.S.: Die Band, die nach dem Konzert aus den Lautsprechern kommt, kommt Einem doch recht bekannt vor, Zufall…? VNV Nation ist also auch hier.